CH-Schluss: SMI verliert 1,37% auf 8197 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 1,37% auf 8197 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag auf breiter Front abgerutscht. Im Sog schwacher Vorgaben aus Übersee hatte der Leitindex SMI bereits im frühen Handel deutlich nachgegeben. In der zweiten Handelshälfte gerieten die Kurse im Zuge eines schwachen Starts an der Wall Street weiter unter Druck. Gegen Handelsende wurden die Verluste aber etwas eingegrenzt.

Der anhaltende Ölpreisverfall habe einmal mehr Sorgen um die weltweite Konjunktur geschürt, hiess es im Handel. Eine zunehmende Ansteckung anderer Sektoren werde befürchtet. Hierzulande hatten zudem enttäuscht aufgenommene Zahlen der Grossbank UBS die Stimmung gedrückt. Wenn man sich anschaue, wie die Gewinne von UBS und Julius Bär zustande gekommen seien, stellten sich viele Marktteilnehmer mittlerweile die Frage, wo das künftige Wachstum herkommen soll, hiess es. Entsprechend schwach präsentierten sich die Bankaktien. Einen Kurssprung legten dagegen Syngenta nach erneuten Übernahmespekulationen hin.

Der Swiss Market Index (SMI) stand zum Handelsschluss 1,37% tiefer auf 8’196,99 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 1,71% auf 1’224,90 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,25% auf 8’497,19 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 26 im Minus, drei im Plus und Givaudan unverändert.

Unter die Räder kamen vor allem die UBS-Valoren (-6,8%) nach der Zahlenvorlage zum Schlussquartal 2015. Die Grossbank hat für das vierte Quartal zwar fast 1 Mrd CHF Gewinn publiziert und damit mehr als von Analysten erwartet. Allerdings war dieser von Sonderfaktoren geprägt. Die Analysten zeigten sich von der operativen Performance denn auch teils enttäuscht. ZKB, J. Safra Sarasin und S&P reagierten mit Abstufungen. Die Bank habe operativ relativ enttäuschend abgeschnitten und die Risiken seien nicht ausgeräumt, begründete der ZKB-Experte seine Entscheidung.

Im Zuge des UBS-Tauchers gerieten auch CS (-3,7%) und Julius Bär (-3,2%) in den Abwärtsstrudel. Die CS wird am Donnerstag zum Zahlenrapport antreten.

Stark unter Druck standen auch zahlreiche Zykliker wie LafargeHolcim (-4,2%), Adecco (-3,6%), die stark vom Ölpreis abhängigen Transocean (-7,3%) sowie die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch (je -2,7%). Letztere dürften in den kommenden Tagen unter grösserer Beobachtung stehen. Im Handel werden nämlich die Swatch-Zahlen für das vergangene Jahr noch diese Woche erwartet. Der Konzern legt sich bekanntlich bei der Publikation nicht auf einen konkreten Termin fest. ABB (-1,1%) schlossen am Tag vor der Zahlenpublikation im Mittelfeld.

Mit einem Kurssprung reagierten am frühen Nachmittag Syngenta (+3,7% auf 392,30 CHF) auf einen Medienbericht, demzufolge sich eine Übernahme des Agrochemie-Unternehmens durch ChemChina abzeichnet. Beide Vertragsparteien «näherten» sich einer Einigung, hiess es darin. Der chinesische Staatsbetrieb offeriere rund 470 CHF pro Syngenta-Aktie. Die entsprechende Vereinbarung könnte bereits am Mittwoch anlässlich der Vorlage der Syngenta-Jahresbilanz angekündigt werden, hiess es weiter. ChemChina wird seit Monaten als mögliche Syngenta-Käuferin gehandelt.

Die Givaudan-Papiere (unv.) schnitten relativ gut ab. Der Aromen- und Riechstoffkonzern verdiente im vergangenen Jahr auch dank Kosteneinsparungen deutlich mehr und übertraf damit die Konsenserwartungen. Eine Dividendenerhöhung um 8% wurde am Markt ebenfalls honoriert. «Grundsolide» seien die Zahlen, heisst es bei der Bank Vontobel in einem ersten Kommentar. Vor allem beim Cash Flow habe der Konzern stark abgeschnitten.

Am breiten Markt schossen Kuoni um 17,4% auf 358,50 CHF hoch, nachdem die Beteiligungsgesellschafft EQT ein Übernahmeangebot vorgelegt hat. Damit setzte sich die vom Kuoni-Management bevorzugte Bietern durch. Konkret offeriert das zum Wallenberg-Imperium gehörende Private-Equity-Haus für alle im Publikumsbesitz befindenden B-Namenaktien 370 CHF.

Einen guten Laufe hatten auch AMS (+2,9%). Der Sensorenhersteller lag mit den vorgelegten Zahlen über den Erwartungen. Die vom Industriekonzern Bucher (Aktie -0,6%) vorgelegten Umsatzzahlen sowie das Jahresergebnis der Luzerner Kantonalbank (-2,4%) kamen weniger gut an. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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