Pensionskassen erzielen im Januar eine Anlagerendite von -1,06%

Pensionskassen erzielen im Januar eine Anlagerendite von -1,06%

Zürich – Die Schweizer Pensionskassen sind schwach ins neue Jahr gestartet, wenn man auf die Erfolge ihrer Anlagerenditen schaut. Das Gesamtresultat, das sie mit ihren Kapitalanlagen im Januar erzielt haben, betrug nämlich -1,06 Prozent. Sie haben also Kapital vernichtet.

Bereits im Jahr 2015 war die Anlagerendite mager ausgefallen, denn über alle Pensionskassen gesehen lag sie nur bei 0,8 Prozent. Das ist laut einer Untersuchung der Grossbank UBS vom Freitag ein vergleichsweise schlechtes Ergebnis, waren doch die durchschnittlichen Anlagerenditen seit Januar 2011 mit 3,8 Prozent pro Jahr jeweils markant höher gewesen.

Mehr Angst
Als Ursachen für den schlechten Jahresauftakt 2016 sehen die UBS-Ökonomen die Sorgen um die Konjunktur in China und den negativen Auswirkungen des fallenden Erdölpreises, die zusammen Angst vor einer globalen Rezession schürten. Hinzu seien im Januar auch Befürchtungen gekommen, dass das europäische Bankensystem weitaus krisenanfälliger als bisher angenommen sein könnte.

All diese Ängste haben laut der UBS zu einer Marktschwäche von praktisch allen Anlageklassen geführt. Einzig Anleihen mit hoher Kreditqualität sowie Gold erlebten eine Rally, da Investoren offenbar angesichts der gestiegenen Risikoeinschätzungen in solche Anlagekategorien flüchteten. Der erneute Fall des Zinsniveaus trieb die Preise von Staatsanleihen und Obligationen mit guten Kreditratings nach oben und half somit, die Portfolios der Pensionskassen zu stabilisieren.

Die Aktienmärkte erlebten dagegen einen schwachen Jahresstart und zogen die Anlagerenditen der Vorsorgeeinrichtungen nach unten. Sowohl in der Schweiz als auch im Ausland haben die Aktienkurse deutlich nachgegeben. Es gab kaum einen Sektor, bei dem die Titel positive Kursentwicklungen aufgewiesen haben. Besonders stark hat es laut der Untersuchung die Papiere von Energiefirmen und Banken getroffen.

Viel Spreu und Weizen
Aus der Analyse geht zudem hervor, dass die Pensionskassen nicht alle ein gleich gutes Händchen bei ihren Anlageentscheidungen haben. Die Bandbreite zwischen bester und schwächster Performance stieg in der UBS-Studie im Januar nämlich wieder an. Nach 1,7 Prozent im Dezember 2015 lag der Abstand zuletzt bei knapp 2,3 Prozent.

Pensionskassen mit einem Vermögen von über 1 Milliarde Franken lagen deutlich enger beieinander mit einer Bandbreite von 1,4 Prozent. Während die beste Pensionskasse im Januar nur ein leicht positives Ergebnis erzielen konnte, lag der schwächste Wert aber sogar bei -2,15 Prozent.

Für manche Pensionskasse wäre es also besser gewesen, sie hätten das Geld im Januar einfach zum negativen Zinssatz von 0,75 Prozent bei der Schweizer Nationalbank SNB deponiert. (awp/mc/upd/ps)

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