Beim Wohneigentum hinkt die Schweiz Europa hinterher

Beim Wohneigentum hinkt die Schweiz Europa hinterher

(Foto: Pixabay)

Neuenburg – Trotz dem Eigenheimboom bleibt die Schweiz ein Land der Mieter. Diese müssen für ihre Wohnungen immer tiefer in die Tasche greifen. Zwischen 2010 und 2014 nahmen die Mietzinsen um 5% zu. Schon von 2000 bis 2010 hatten die Mietpreise um über einen Fünftel zugelegt. Obwohl die Teuerung rückläufig war, stiegen die Zinsen seither erneut. 2014 kostete eine Wohnung in der Schweiz im Mittel 1’348 CHF, 64 CHF mehr als vier Jahre zuvor.

Für eine 4-Zimmer-Wohnung beträgt der Aufschlag 80 Franken, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht. 2014 bezahlten die Mieter einer solchen Wohnung im Schnitt 1554 Franken. Je nach Kanton variieren die Mietzinsen aber erheblich. Wurden im Kanton Zug für die vier Zimmer im Durchschnitt 2’064 CHF verlangt, so war es im Kanton Jura lediglich die Hälfte. Über 1’700 CHF wurden auch in Zürich, Schwyz und Nidwalden fällig.

Anhaltender Trend zum Eigenheim
Bei den steigenden Zinsen liebäugeln immer mehr Mieter mit dem Erwerb von Wohneigentum. 2014 wohnten gemäss BFS bereits 37,4% der Haushalte in den eigenen vier Wänden. Seit 1970 ist der Anteil stetig gewachsen, von 28,5% auf 31,3% im Jahr 1990 und auf 34,6% im Jahr 2000. Während sich die Mieterwohnungen um knapp 10% vermehrten, erhöhte sich zwischen 2000 und 2014 sich die Zahl der Eigentümerwohnungen um mehr als ein Viertel. Von den 1,34 Millionen Eigenheime waren 930’000 vom Besitzer bewohnte Häuser, der Rest Stockwerkeigentum.

Trotz allem bleibt die Schweiz beim Eigenheimbesitz das Schlusslicht Europas. In keinem Land der EU gab es 2014 mehr Mieter als Eigentümer. Im Schnitt lebten 70% der Personen in Wohneigentum. Am höchsten ist der Anteil der Eigentümer in Rumänien (96%), am niedrigsten in Deutschland (53%) und Österreich (57%).

Auch in der Schweiz unterscheiden sich die Besitzverhältnisse von Kanton zu Kanton erheblich. Gemäss der Strukturerhebung des BFS könnten die Kantone Wallis und Appenzell-Innerrhoden gerade noch mit Österreich mithalten. Am Schluss der Rangliste liegen Basel-Stadt und Genf mit Wohneigentumsquoten von 16 und 18%. (awp/mc/pg)

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