Frankenstärke trifft auch die Luxushotellerie

Frankenstärke trifft auch die Luxushotellerie
Fünfsterne-Hotel "The Chedi" in Andermatt. (Bild: Andermatt Swiss Alps AG)

Fünfsterne-Hotel «The Chedi» in Andermatt. (Bild: Andermatt Swiss Alps AG)

Zürich – Der konsolidierte Umsatz über die ganze Gruppe der Swiss Deluxe Hotels – der 41 exklusivsten Luxushotels in der Schweiz – betrug im vergangenen Jahr 1,42 Mrd Franken. Dies entspricht dem Vorjahreswert bzw. einem Rückgang um 1,5%, bereinigt um die zwei neuen Mitglied-Hotels. Die Anzahl Logiernächte ging ebenfalls zurück, und zwar auf rund 847‘000 (–3%, bereinigt um neue Mitglied-Hotels). Im Vergleich zur Gesamtheit der 96 5-Sterne-Hotels in der Schweiz, welche im Jahr 2015 einen Rückgang von 5% an Logiernächten hinnehmen musste, war der Rückgang für die 41 Swiss Deluxe Hotels etwas weniger ausgeprägt.

Das Jahr 2015 war gezeichnet vom Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Mindestkurs des Euros zum Schweizer Franken Anfang Jahr aufzuheben. Kurzfristig blieben negative Effekte aus, sprich der Monat Februar war für die Gesamthotellerie in der Schweiz mit einem Logiernächte-Plus von 6,7% der wachstumsstärkste Monat des ganzen Jahres. Bis zum Jahresende waren es dann aber nur noch die Monate Juni, Juli und November, während deren die Logiernächte wenigstens stabil blieben bzw. leicht zugenommen haben. Der Dezember 2015 ging als drittschwächster Monat und als Periode mit dem stärksten Rückgang (–5,6%) in die Statistik ein, was auch dem warmen Wetter und den schlechten Schneeverhältnissen in den Bergen zugeschrieben wird.

Mehrheitlich haben die Berg- und Ferienhotels sowohl in der Winter- wie auch in der Sommersaison stärker gelitten und deutlichere Buchungsrückgänge hinnehmen müssen als die Stadthotels, die nur bedingt von saisonalen und wetterabhängigen Faktoren tangiert werden. Geschäftsreisen und MICE-Buchungen reagieren erfahrungsgemäss weniger sensibel auf die oben genannten Effekte.

Tiefste Anzahl Logiernächte aus Europa seit 1958
Mit Blick auf die verschiedenen Märkte setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Die inländische Nachfrage aus der Schweiz blieb stabil und bekräftigte ihren Marktanteil von rund 35% mit einem leichten Wachstum von 0,2%. Während sich der europäische Markt 2013 leicht erholte und 2014 mit –2% nur leicht rückläufig war, schlug das Jahr 2015 unter dem neuen Wechselkurs-Regime mit einem Minus von 9,3% zu Buche. Deutschland als wichtigster europäischer Markt ging sogar um 12,3% zurück. Für den Gesamthotelmarkt in der Schweiz bedeutet dies die tiefste Anzahl Logiernächte aus Europa seit 1958.

Der russische Markt war auch 2015 zum zweiten Mal in Folge rückläufig, und zwar deutlich zwischen 20 und 30%. Dies, nachdem er zwischen 2009 und 2013 stetig gewachsen war. Dies erklärt sich zum einen mit der Entwertung des Rubels gegenüber dem Schweizer Franken, dem tiefen Erdölpreis und den politischen Unruhen im Land. Gerade in der Zeit der russischen Weihnachten und des russischen Neujahrs Anfang Januar wird dies spürbar für die Schweizer Hoteliers, gerade auch für die Swiss Deluxe Hotels, da russische Gäste eine doch beachtliche Fünf-Sterne-Affinität von rund 25% ausweisen.

US-Markt wächst weiter
Erneut ein stabiles Wachstum wies der US-amerikanische Markt mit +5,7% aus. Nicht nur Grossereignisse wie das Jubiläumsjahr 150 Jahre Erstbesteigung des Matterhorns in Zermatt oder die positive Ausstrahlung der politischen Gespräche zwischen den USA und Iran im Hotel Beau-Rivage Palace in Lausanne haben zu diesem Ergebnis beigetragen, auch der Gruppen- und Individualtourismus aus den USA hat dank verstärkten Marketingbemühungen der einzelnen Hotels und von Swiss Deluxe Hotels sowie dem zur Stärke tendierenden US-Dollar spürbar zugelegt. Das Gleiche gilt für die Golf-Region (+20,6%) und Asien, speziell China (+33,3%).

Investitionen in Qualität und Gastronomie
Die 41 Swiss Deluxe Hotels haben auch im schwierigen Jahr 2015 wieder rund CHF 400 Mio. in ihre Infrastruktur investiert. Zum Beispiel haben The Chedi Andermatt und das Guarda Golf Hotel & Residences in Crans-Montana neue Residenzen, Suiten und Spa-Facilities eröffnet. Die Eröffnung von neuen oder neu gestalteten Restaurants in den Swiss Deluxe Hotels zeigen eine lebhafte Entwicklung nicht nur der Hotellerie, sondern auch der vielfältigen Gastronomie. Als Beispiele zu nennen wären hier das „IGNIV by Andreas Caminada“ im Grand Resort Bad Ragaz, das Restaurant „Saltz“ im The Dolder Grand in Zürich, „The Basement“ im Tschuggen Grand Hotel in Arosa oder das neu gestaltete „Le Chat-Botté“ von Star-Chef Dominique Gauthier im Hotel Beau-Rivage Genève. (SDH/mc/pg)

Swiss Deluxe Hotels

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