US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,6% auf 18’004 Punkte

US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,6% auf 18’004 Punkte

New York – Der Dow Jones Industrial hat es zum Wochenstart erstmals seit Juli 2015 wieder über die Marke von 18’000 Punkten geschafft. Damit trotzte der US-Leitindex dem zeitweise deutlichen Rückgang der Ölpreise, nachdem eine Übereinkunft der wichtigsten Ölförderländer zur Produktionsbegrenzung gescheitert war.

Nach einem holprigen Auftakt legte der Dow Jones am Montag schnell den Vorwärtsgang ein und baute seine Gewinne im Tagesverlauf sukzessive aus. Zum Handelsschluss stand er 0,60% im Plus bei 18’004,16 Punkten – zu seinem elf Monate alten Rekordhoch fehlen ihm damit nur noch knapp 350 Punkte. Am Freitag hatte das Börsenbarometer seiner vorangegangenen, guten Entwicklung Tribut gezollt und mit einem moderaten Minus geschlossen.

Auch die anderen New Yorker Indizes fanden am Montag wieder den Weg nach oben: Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,65% auf 2094,34 Punkte und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,58% auf 4569,32 Punkte.

Die Anleger hätten den Ölpreisschock abgeschüttelt und blickten nun auf die laufende Berichtssaison der US-Unternehmen, sagte ein Aktienstratege. Unterstützung bekamen die Kurse auch von stabilen Daten vom US-Immobilienmarkt.

Die Ölpreise, die vielen Marktteilnehmern als Konjunkturindikator gelten, büssten im asiatischen Handel rund 7 Prozent ein. Sie litten darunter, dass es am Wochenende in Katars Hauptstadt Doha nicht zu einer Einigung auf Produktionsbegrenzungen gekommen war. Später schrumpften die Verluste allerdings deutlich zusammen.

Die Chancen auf eine Einigung seien von Anfang an zweifelhaft gewesen, erklärte Marktanalyst Jasper Lawler vom Handelshaus CMC Markets. Nachdem Iran sich gegen eine Begrenzung der eigenen Fördermenge ausgesprochen und Saudi-Arabien Kürzungen eben davon abhängig gemacht habe, sei das Thema mit der Nichtteilnahme Irans an den Gesprächen endgültig erledigt gewesen. Nun werde auf eine Einigung beim nächsten Treffen im Juni gehofft, ergänzte Stratege Andreas Paciorek von CMC Markets.

Derweil verharrte der NAHB-Hausmarktindex in den USA im April bei 58 Punkten. Volkswirte hatten zwar mit einem leichten Anstieg des Stimmungsbarometers für den Immobilienmarkt auf 59 Zähler gerechnet. Doch die aktuelle Entwicklung belegt eine Stagnation auf hohem Niveau: Im vergangenen Oktober hatte der Index bei 65 Punkten den höchsten Wert seit 2005 erreicht. Werte über 50 Punkten signalisieren, dass die Mehrheit der Häuserbauer die Bedingungen positiv beurteilt.

Die wenigen Unternehmensnachrichten zum Wochenstart stiessen bei den Anlegern auf ein geteiltes Echo. Die Investmentbank Morgan Stanley konnte mit dem weniger schlimm als befürchtet ausgefallenen Gewinneinbruch im ersten Quartal nicht überzeugen. Für die Aktien ging es um 0,12% nach unten. Allerdings hatten sie vergangene Woche davon profitiert, dass die Konkurrenten JPMorgan , Bank of America und Citigroup ebenfalls trotz deutlicher Ergebnisrückgänge die Erwartungen am Markt übertroffen hatten.

Dass der Online-Händler Amazon im amerikanischen Markt für Online-Videos den Rivalen Netflix mit einem neuen Preismodell angreift, liess die Titel des Streamingdienstes um 2,79% sinken – nachbörslich sorgte ein schwacher Ausblick für noch deutlichere Verluste. Amazons Angebot an Filmen und Serien gibt es künftig auch im Monatsabo, und der Preis ist mit 8,99 Dollar um einen Dollar günstiger als der populärste Netflix-Tarif. Die Amazon-Aktien schlossen 1,51% im Plus.

Der Spielwarenhersteller Hasbro überzeugte derweil im ersten Quartal sowohl mit seiner Umsatzentwicklung als auch mit dem Gewinn je Aktie: Beide Kennziffern fielen besser als am Markt erwartet aus, was den Anteilsscheinen ein Plus von 5,79% bescherte.

Die Aktien von PepsiCo schlossen derweil fast unverändert. Bereinigt um Sondereffekte hatte der Getränke- und Chipshersteller beim Gewinn zum Jahresauftakt zwar die Schätzungen der Analysten übertroffen. Allerdings setzte der starke US-Dollar dem Umsatz des Unternehmens weiterhin zu.

Der Euro behauptete sich auch im US-Handel über der Marke von 1,13 Dollar und kostete zuletzt 1,1312 Dollar. Davor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1306 (Freitag: 1,1284) US-Dollar festgesetzt. Der Kurs richtungweisender zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um 4/32 Punkte auf 98 23/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,77%. (awp/mc/upd/pg)

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