EU-Schluss: ESTX50 verliert 0,3% auf 3’141 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 verliert 0,3% auf 3’141 Punkte

London – Europas Börsen haben am Freitag ihrer zweiwöchigen Rally Tribut gezollt und mit Verlusten geschlossen. Ein Marktexperte sprach von moderaten Gewinnmitnahmen. Angeführt wurde die Verliererliste von den Autowerten, die unter negativen Branchennachrichten litten.

Der EuroStoxx-50-Index verabschiedete sich 0,34 Prozent tiefer bei 3’141,12 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht verbuchte der Leitindex der Eurozone allerdings einen Gewinn von knapp 3 Prozent, nach fast 5 Prozent Plus in der vorangegangenen Woche. Am Donnerstag hatte das Börsenbarometer noch den höchsten Stand seit Anfang Januar erreicht.

Für den Pariser CAC-40-Index ging es am Freitag um 0,29 Prozent auf 4’569,66 Punkte nach unten und der Londoner FTSE 100 verlor 1,11 Prozent auf 6’310,44 Punkte.

Im Branchenvergleich mussten vor allem die Autoaktien Federn lassen: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 sackten um 2,15 Prozent ab. Am besten hielt sich hingegen der Index der Öl- und Gasunternehmen: Er rückte dank der wieder steigenden Ölpreise um 0,35 Prozent vor.

EuroStoxx-50-Schlusslicht waren die Daimler-Titel, die um über 5 Prozent einknickten. Der Stuttgarter Autobauer war im Branchenskandal um manipulierte Abgaswerte nun ebenfalls ins Visier des US-Justizministeriums geraten, das eine Überprüfung der Messungen anordnete. Dazu kamen eine durchwachsene Geschäftsbilalnz für das erste Quartal und der Rückruf von 247’000 Fahrzeugen nach Abgas-Nachmessungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA).

Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) rutschten nach Eckdaten zum vergangenen Jahr um 1,26 Prozent ab. Angesichts der Kosten für den Abgas-Skandal hatten die Wolfsburger den grössten Verlust der Konzerngeschichte verzeichnet, weshalb die Dividende auch fast vollständig gestrichen wurde. Am Donnerstag hatten die Titel allerdings mit einem fünfprozentigen Kurssprung auf eine erste Einigung mit US-Behörden im Abgas-Skandal reagiert.

In Paris verloren die Papiere von Konkurrent PSA Peugeot Citroen knapp 2 Prozent. Im Abgas-Skandal hatte die französische Wettbewerbsbehörde Unterlagen bei dem Automobilhersteller beschlagnahmt. Besser hielten sich die Renault-Titel , die lediglich 0,42 Prozent abgaben. Sie profitierten von einem starken Umsatzwachstum im ersten Quartal.

Kering-Aktien sackten um über 5 Prozent ab. Zwar hatte eine starke Nachfrage nach Sport- und Lifestyle-Artikeln den Puma-Mutterkonzern zum Jahresstart in Schwung gehalten. Börsianer verwiesen aber auf das lahmende Luxusgütergeschäft und hatten bei den Verkäufen mehr erwartet. Positiv quittierten sie dagegen den Quartalsbericht des schwedischen Lastwagenbauers Volvo, dessen Aktien um fast 5 Prozent zulegten. (awp/mc/upd/ps)

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