CH-Schluss: SMI schliesst praktisch unverändert

CH-Schluss: SMI schliesst praktisch unverändert

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag in einem insgesamt von Zurückhaltung geprägten Geschäft kaum verändert abgeschlossen. Der Leitindex SMI kletterte zunächst von steigenden Ölpreisen getrieben über die Marke von 8’100 Punkten und hielt sich lange Zeit über diesem Niveau. Am Nachmittag drehte sich der Wind und unter dem Eindruck schwacher Konjunkturdaten aus den USA bröckelten die Kursgewinne Stück für Stück ab. Zudem bremsten während des gesamten Handels die Dividendenabgänge einiger Blue Chips den SMI.

Die Anleger hätten sich im Vorfeld der anstehenden Zinsentscheide in den USA und in Japan vom Mittwoch kaum von der Stelle bewegt, meinten Händler. Während die japanische Notenbank angesichts des steigenden Yen-Kurses unter Druck steht, Massnahmen zu ergreifen, werden von der US-Notenbank noch keine weiteren Zinsschritte erwartet. Spannend bleibe allemal, wie die Fed-Verantwortlichen das konjunkturelle Umfeld im Ausland und in den USA bewerten würden, hiess es. Die US-Konjunkturdaten vom Dienstag enttäuschten, allen voran jene zur Konsumentenstimmung und zur Auftragslage in der Industrie.

Am Ende gab der Swiss Market Index (SMI) um leichte 0,03% auf 8’077,18 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg dagegen moderat um 0,07% auf 1’242,21 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,11% auf 8’663,01 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln lagen am Ende 15 im Plus, 13 im Minus und zwei (Nestlé, Schindler) schlossen unverändert.

Die zuletzt schwachen Aryzta (+3,4%) verteidigten die Spitzenposition unter den Blue Chips bis zum Schluss und erholten sich damit etwas von den Abgaben der vergangenen Wochen. Am oberen Ende lagen zudem die Vortagesverlierer Credit Suisse (+1,5%) sowie die zweite Grossbank UBS (+2,2%) und weitere Vertreter aus der Finanzbranche (Julius Bär +1,3%; Zurich Insurance +0,9%).

Lonza gewannen 0,2% obwohl sie mit 2,50 CHF ex-Dividende gehandelt wurden. Der Lifesciencekonzern ist mit Ergebnisrekorden in das neue Jahr gestartet. Lonza liegt über dem eigenen Plan und hat die EBIT-Prognose zum Halbjahr angehoben. Die Jahres-Guidance steht ebenfalls auf dem Prüfstand. Die Anleger goutierten die News, denn ohne den Dividendenabschlag wären Lonza um 1,7% in die Höhe geklettert.

Der Technologiekonzern ABB bekam von Analysten Unterstützung und die Papiere legten um 1,2% auf 20,39 CHF zu. Goldman Sachs hatte in einer Sektorstudie das Kursziel um 50 Rappen auf 17,50 CHF angehoben, blieb aber beim Anlageurteil «Sell».

Zur Schwäche neigten derweil die Pharma-Schwergewichte Roche (-0,7%) und Novartis (-0,1%), wobei letztere während beinahe des gesamten Handels im Plus standen. Für Novartis hatte Exane BNP Paribas im Nachgang der Zahlen das Kursziel deutlich abgesenkt. Die Quartalsergebnisse seien ereignislos und nicht besonders beeindruckend ausgefallen, und es fehle zudem an bedeutenden Treibern, heisst es.

Von Dividendenabschlägen wurden unter den Blue Chips nebst Lonza auch Swiss Re (-4,3%) und Clariant (-1,8%) belastet. Grössere Abgaben verzeichneten zudem Galenica (-1,0%), Actelion oder Sonova (je -0,9%).

Am breiten Markt brachen die Aktien des Chip-Herstellers AMS (-16%) sowie jene des Bekleidungskonzerns Charles Vögele (-7,2%) nach Geschäftszahlen ein. AMS hatte die Anleger im ersten Quartal mit einem Gewinnrückgang und einem schwachen Ausblick enttäuscht. Bei Charles Vögele hatten 2015 der Preisdruck und der Einkaufstourismus das Schweizer Geschäft sowie Währungseinflüsse das Ergebnis im Ausland belastet. Immerhin scheint die Finanzlage dank den verlängerten Bankkrediten zunächst gesichert.

Auf der Gewinnerseite kletterten Airopack mit 7,2% in die Höhe. Die Gruppe übernimmt das Joint Venture Airolux vom Partner Resilux nun vollständig und kauft die restlichen 50% für 25 Mio EUR. Resilux erhält zudem einen Zuliefervertrag. Damit sei der Weg für die Unterstützung durch den US-Investor Apollo und eine Kapitalerhöhung frei, hiess es.  (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert