US-Schluss: Dow klettert 1,3% auf 17’930 Punkte

US-Schluss: Dow klettert 1,3% auf 17’930 Punkte

New York – Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag ihre rasche Erholung vom Brexit-Schock fortgesetzt und erneut deutlich zugelegt. Vor allem die Hoffnung auf konjunkturstützende Massnahmen der weltweit wichtigsten Notenbanken hielt die Anleger bei Laune.

Der Dow Jones Industrial kletterte nach einem trägen Auftakt sukzessive aufwärts und endete 1,33 Prozent fester bei 17’929,99 Punkten, was praktisch dem Tageshoch entsprach. Damit summiert sich der Gewinn des Leitindex seit Dienstag auf 4,6 Prozent, nachdem er zuvor wegen des Brexit-Schocks innerhalb von zwei Tagen rund 5 Prozent verloren hatte. Dank der jüngsten Erholung schaffte der Dow sogar noch eine positive Monatsbilanz von 0,8 Prozent. Für das erste Halbjahr steht ein Plus von knapp 3 Prozent zu Buche.

Der marktbreite S&P 500 gewann am Donnerstag 1,36 Prozent auf 2098,86 Zähler. Für den technologiewertelastigen Nasdaq 100 ging es um 1,21 Prozent auf 4417,70 Punkte nach oben.

Mitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) erwägen Kreisen zufolge eine Lockerung der Regeln für ihre Anleihekäufe. Sie wollten damit sicherstellen, dass nach dem Brexit-Referendum genügend Anleihen zum Kauf zur Verfügung stünden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die EZB kauft derzeit im Rahmen ihres Anleihekaufprogramms monatlich Papiere im Wert von rund 80 Milliarden Euro. Sie will damit die Konjunktur stützen und die Inflation nach oben treiben.

Neue US-Konjunkturdaten zeigten kaum Einfluss auf die Kurse. Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg erwartungsgemäss moderat. Das Geschäftsklima in der Region Chicago hat sich im Juni überraschend deutlich aufgehellt.

Nach einem Stresstest der US-Notenbank Fed steht der US-Bankensektor im Anlegerfokus. Von den 33 geprüften Banken mit bedeutendem Geschäft in den USA fielen nur die Deutsche Bank und die US-Tochter der spanischen Banco Santander durch. In der Vorwoche hatte die Fed bereits verkündet, dass die eigentlichen Kapitalpuffer der Banken dick genug sind, um auch im Krisenfall die Wirtschaft mit Geld zu versorgen. Die grossen US-Geldhäuser wollen nun Aktien zurückkaufen und die meisten auch höhere Dividenden zahlen. Die Aktien von JPMorgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley verbuchten Kursgewinne zwischen 1,5 und 3,0 Prozent.

In den Mittelpunkt des Interesses rückten zudem Übernahmespekulationen. Der US-Schokoladenkonzern Hershey will eigenständig bleiben und hat das Kaufinteresse des Milka-Herstellers Mondelez zurückgewiesen. Der Verwaltungsrat habe eine Offerte über 107 Dollar je Aktie einstimmig abgelehnt, teilte Hershey mit. Das Angebot von Mondelez biete auch «keine Basis für weitere Gespräche». Hershey-Papiere, die bereits zuvor rund 15 Prozent höher notiert hatten, machten nach der Ablehnung nochmal einen Satz nach oben und schlossen gut 21 Prozent höher bei 117,79 Dollar. Mondelez-Aktien gewannen knapp 6 Prozent an Wert hinzu.

Der Eurokurs ist am Donnerstag im US-Handel abgebröckelt und wieder leicht unter die Marke von 1,11 US-Dollar gerutscht. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1098 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,1102 (Mittwoch: 1,1090) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9007 (0,9017) Euro. Richtungweisende zehnjährige Anleihen gewannen 10/32 Punkte auf 101 10/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,48 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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