Abgasskandal kostet VW weitere Milliarden

Abgasskandal kostet VW weitere Milliarden
Matthias Müller, ehemaliger VW-Vorstandschef.

VW-Vorstandschef Matthias Müller.

Wolfsburg – Die Dieselkrise hinterlässt weiter ihre Spuren in der VW-Bilanz . Der Konzern musste im ersten Halbjahr weitere Milliarden für die Bewältigung des Skandals aufbringen. Dafür entspannt sich die Lage im operativen Geschäft – für die Kernmarke VW lief es zuletzt wieder besser. Mit dem Abschneiden übertraf das Unternehmen die Erwartungen von Analysten. Die Aktie steigt am Mittwochmittag um mehr als 5 Prozent.

Im ersten Halbjahr sank der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 22 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Negative Sondereinflüsse in Höhe von 2,2 Milliarden Euro vor allem wegen «rechtlicher Risiken, die im Wesentlichen auf Nordamerika entfallen», drückten den Wert unter das Vorjahresniveau, wie der Konzern am Mittwoch in vorläufigen Eckdaten mitteilte.

Abgasskandal kostet weitere Milliarden
Die negativen Sondereinflüsse dürften vor allem eine Folge das Abgasskandals sein. In den USA hatte sich der Konzern zuletzt mit Klägern auf einen Milliardenvergleich geeinigt. Ohne Sondereinflüsse wäre der operative Gewinn um gut 7 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro geklettert. Weitere Details der Bilanz gab VW vorerst nicht bekannt.

Vor allem die VW-Kernmarke habe sich nach ihrem schwachen ersten Quartal allerdings zuletzt wieder erholt, hiess es in der Mitteilung. Gründe dafür seien unter anderem die saisonale Nachfrage, eine Erholung des Automarktes in Europa sowie die Wiederbelebung des Grosskundengeschäfts. Das Effizienzprogramm bei der Marke habe auch zum Ergebnis beigetragen.

Ausblick bleibt
Den Ausblick lässt Volkswagen unberührt. Der Konzern erwartet für das laufende Jahr ein Umsatzminus von bis zu 5 Prozent. Die operative Rendite soll weiterhin zwischen 5 und 6 Prozent landen. Am 28. Juli will der Konzern die gesamte Halbjahresbilanz vorlegen.

Die Sondereinflüsse bei VW belasten auch die Dachgesellschaft Porsche SE, welche die Mehrheit der VW-Stimmrechte und knapp ein Drittel des VW-Kapitals hält. Trotz der zusätzlichen negativen VW-Sondereffekte bleibe die Porsche SE aber bei ihrer Prognose, für 2016 ein Nachsteuerergebnis zwischen 1,4 Milliarden und 2,4 Milliarden Euro zu erzielen, teilte die Beteiligungsgesellschaft am Dienstag mit. Die Porsche SE hat neben VW keine grösseren Beteiligungen.  (awp/mc/pg)

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