Verband der Schweizer Fintech Startups stellt sich neu auf

Christina Kehl, Geschäftsführerin Swiss Finance Startups (Bild: SFS)

Zürich – SWISS FINANCE STARTUPS (SFS), der erste und grösste Fintech-Verband der Schweiz zieht eine erste Bilanz, nachdem Christina Kehl im Mai dieses Jahres als Geschäftsführerin eingesetzt wurde. Inzwischen wurde eine Geschäftsstelle gegründet und neben Kehl kümmern sich zwei weitere Mitarbeiter um die wachsenden Aufgaben.

Möglich wird diese Ausweitung der operativen Tätigkeiten des Verbands durch ein breites Partner- und Sponsorennetzwerk, angeführt von drei Hauptpartnern.

UBS, Raiffeisen und Leonteq als Hauptpartner
UBS, Raiffeisen und Leonteq konnten bislang als Hauptpartner gewonnen werden und schultern damit den Löwenanteil der laufenden Kosten. Gleichzeitig hat der Verband sein Startup-Profil durch eine Änderung der Vereinsstatuten im Rahmen der letzten Generalversammlung geschärft. Somit schafft SFS über sein Partnernetzwerk zwar eine enge Verbindung zu Banken, Versicherungen und der Finanzindustrie, bleibt aber dabei dennoch unabhängiger Vertreter der Startup-Interessen.

Andreas Kubli, UBS: “Um die Zukunftsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes zu erhalten, ist kontinuierliche Innovation essentiell. Hierbei sind Startups natürlich ein essentieller Bestandteil, und deren Innovationskraft wird insbesondere in Zusammenarbeit mit Banken nochmal akzentuiert. Für diesen Brückenschlag sowie übergreifende Ökosystem-Fragen im Fintech-Bereich ist der SFS ein hervorragender, resultatorientierter Ansprechpartner.”

Patrick Baumberger von Raiffeisen ergänzt: “Raiffeisen verspürt eine gewisse Verantwortung, den Fintech-Standort Schweiz zu fördern. Den Startups selbst fehlen die Mittel, um sich einen einflussreichen Verband zu leisten. Unser Anliegen ist es, ein Ökosystem zu fördern, in dem Startups und Corporates aus der Finanzindustrie, aber auch mit der Forschung eng zusammenarbeiten und gegenseitig profitieren können. Die grossen Marktteilnehmer am Finanzplatz sind hier gefragt. Es geht auch um das Bündeln der Kräfte in der Digitalisierung. Das fordert Umdenken, Mut, Kreativität und hier sind alle Player egal wie gross gefragt. Wir setzen starkes Vertrauen in das Board von SFS. Und wir möchten mit den Fintech-Startups einiges bewegen – für einen attraktiven Finanzplatz Schweiz und innovative Bankenlösungen.”

Und Jan Schoch von Leonteq schliesst: “Meine Zeit als Startup-Entrepreneur liegt noch nicht so weit zurück. Die Schweiz muss erkennen, welches Potential in mutigen Gründern steckt, die hierzulande leider noch zu viele Hürden überwinden müssen. Fintech ist keine Zukunftsmusik, Fintech ist längst eine tragende Säule des Finanzsektors – doch die Schweiz läuft Gefahr, sich international abhängen zu lassen. Umso wichtiger ist es, Organisationen wie SFS zu stärken und mit unserer kürzlich gegründetenGlobal Fintech Association auch in ein internationales Netzwerk einzubinden.”

Zusätzlich zu  den drei Hauptpartnern konnten viele weitere namhafte Partner für ein Fintech-Engagement bei SFS gewonnen werden: SwissLife, Glarner Kantonalbank, Finnova, Kanton Zürich, Inventx, McKinsey, BlackRock, Nicoll Curtin, AdNovum, SGE, Swisscom,AIG, ebenso wie die Schweizerische Bankiervereinigung, die Stadt Zürich und DigitalZurich2025, die den Swiss Fintech & Digitization Day im Mai dieses Jahres ermöglicht haben.

Partner Offerings exklusiv für Startups
Neben finanzieller Unterstützung der Vereinsarbeit bieten viele dieser SFS-Partner den Startup-Mitgliedern des Vereins Produkte und Services aus ihrem Portfolio zu deutlich vergünstigten Konditionen an. Hierzu zählen u.a. Business Coachings, Headhunting Services, Versicherungspakete und vieles mehr. Durch diese Offerten-Plattform schafft SFS nicht nur einen regen Austausch zwischen Startups und Corporates und fördert das Prinzip der kurzen Wege, Jungunternehmen erhalten damit  auch handfeste Unterstützung beim Aufbau und Wachstum.

Ziele der Verbandsarbeit
Für die nahe Zukunft hat sich der Verein SFS klare Ziele gesetzt:

  • Politik: Fintech und Startups sollen auf die politische Agenda im Bundesrat und auf kantonaler Ebene gesetzt werden. Hierfür soll die Zusammenarbeit mit einzelnen Kantonen sowie mit der Regierung in Bern ausgeweitet werden
    Zentrale Anlaufstelle: SFS will sich als Hauptansprechpartner in Fintech-Fragen positionieren für FINMA, die Berner Departmente  aber auch für Medien, Hochschulen und die Finanzindustrie. Gleichzeitig fungiert SFS als Sprachrohr der Startups und wird dabei immer Förderung und Unterstützung der Fintech-Startups im Fokus haben
  • Vernetzung: Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, Startups mit Finanzindustrie und Investoren erfolgreich zu vernetzen und diesen Austausch kontinuierlich zu fördern. Denn SFS glaubt an Innovation durch Kollaboration, ganz im Sinne Schweizer Tradition.
  • Konsolidierung: Dieser kollaborative Ansatz soll auch in der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Fintech-Verbänden gelten.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Die mediale Präsenz von Fintech und Startups soll merklich verstärkt werden. Fintech ist längst kein Nischen-Thema mehr und fester Bestandteil der Finanzindustrie und des Finanzplatzes Schweiz.

Christina Kehl von SFS: “Wir sind seit der Gründung von SFS im Jahr 2014 mit stets kleinem Budget  schon sehr weit gekommen und darauf können wir stolz sein. Dies war vor allem möglich durch den grossen persönlichen Einsatz der vier Gründungsmitglieder Gian Reto à Porta (Contovista), Urs Haeusler (DealMarket), Thomas Brändle (Run my Accounts) und meiner Person. Aber ohne starke finanzielle Unterstützung aus der Finanzindustrie haben wir praktisch keinen Hebel, da sich Startups per se keine (politische) Interessenvertretung leisten können. Deswegen freuen wir uns umso mehr über die breite Unterstützung und Anerkennung. Die Vorarbeit der vergangenen Jahre zahlt sich nun aus und Startups werden als Partner auf Augenhöhe für etablierte Finanzunternehmen und Banken anerkannt. Davon profitieren beide Seiten innerhalb unseres Netzwerks.“ (SFS/mc/hfu)

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