Kommunikativer Humanroboter «Made in Italy»

Kommunikativer Humanroboter «Made in Italy»

«R1» kann richtig menscheln (Foto: iit.it)

Genua – Mitarbeiter des Istituto Italiano di Tecnologia haben einen interaktiven humanoiden Roboter entwickelt. Der anpassungsfähige «R1 – Your Personal Humanoid» kann selbständig mit Menschen kommunizieren und seinerseits sinnvoll darauf reagieren, wie sich die Personen ihm gegenüber verhalten.

Vielseitiger Humanoid
«Im Gegensatz zu den üblicherweise abstrakt geführten Forschungsarbeiten über Künstliche Intelligenz haben wir diese beim R1 in Abhängigkeit des sie beherbergenden Körpers konzipiert», meint Projektleiter Giorgio Metta. Der 50 Kilogramm schwere Humanroboter hat eine variable Körpergrösse von 125 bis 140 Zentimeter. Er besteht zu 50 Prozent aus Kunststoff, während sich der Rest aus Carbonfaser und Metall zusammensetzt. Seine Arme haben eine Aktionsweite von 13 Zentimetern und sind mit bis zu 1,5 Kilogramm schweren Gegenständen belastbar. Die Hände können zylinderförmige Gegenstände wie Flaschen oder Gläser vollständig umschliessen.

Der patentierte «Your Personal Humanoid» hat eine durchschnittliche Akkulaufzeit von drei Stunden und eine aus Sicherheitsgründen auf zwei Stundenkilometer begrenzte Laufgeschwindigkeit. Hände und Vorderarme sind mit einer künstlichen Sensorhaut ausgekleidet, die einen der menschlichen Haut ähnlichen Tastsinn ermöglicht. Das aus farbigen LED-Leuchten bestehende Gesicht ist mit zwei Videokameras und einem 3D-Scanner ausgestattet. Hinzukommen mehrere Lautsprecher und ein Mikrophon. Der Akku kann über jede gewöhnliche Steckdose geladen werden.

Im Rumpfinneren sorgen drei Rechner für die Kontrolle der Körperbewegungen und Sensoren. Über insgesamt 28 Motoren werden Kopf, Rumpf, Arme, Hände und Räder bewegt. Über eine eingebaute WLAN-Verbindung kann der Roboter sich für die Interaktion mit dem Menschen dienende Informationen und eventuelle Updates der Open-Source-Software beschaffen.

Schnell zur Marktreife
In die Realisierung von R1 waren die Erfahrungen aus dem Vorgängerprojekt «iCub» eingeflossen. Er konnte deshalb von dem 22-köpfigen Team in nur 16 Monaten entwickelt werden. Mithilfe privater Investoren wird der Humanroboter voraussichtlich in anderthalb Jahren in die industrielle Fertigung gehen. Bei den geplanten Folgeversionen sollen auch biologisch abbaubare Materialien, leistungsfähigere Sensoren und effizientere Akkus zum Einsatz kommen. (pte/mc/ps)

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