Swico: Kontingente für den Erhalt von ICT-Arbeitsplätzen in der Schweiz

Swico: Kontingente für den Erhalt von ICT-Arbeitsplätzen in der Schweiz
Jean-Marc Hensch, Geschäftsführer Swico. (Foto: Swico)

Jean-Marc Hensch, Geschäftsführer Swico. (Foto: Swico)

Bern – Im Rahmen der Anhörung des Bundesrats zur Festlegung der jährlichen Höchstzahlen (Kontingente) für ausländische Arbeitskräfte fordert der Verband der ICT-Anbieter Swico eine deutlich stärkere Ausrichtung der Kontingentszahlen auf die Bedürfnisse der Wirtschaft. In Zeiten der Frankenstärke und des Brexits seien die Schweizer Unternehmen auf eine minimale Flexibilität des Arbeitsmarktes angewiesen, um Firmen und Stellen im Inland zu halten, schreibt Swico in einer Mitteilung.

Für 2015 und auch für 2016 hat der Bundesrat die Kontingente für Dienstleistungserbringer aus EU/EFTA Staaten und Drittstaaten markant gekürzt, was Swico schon damals stark kritisierte. Der Bundesrat tat dies primär mit einer politischen Argumentation, die sich auf die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative stützte. Dabei hätten diese Kontingente mit Einwanderung nichts zu tun, handle es sich doch um kürzere Aufenthalte von Spezialisten, die im Ausland angestellt blieben und auch wieder dorthin zurückkehrten, hält der Verband der ICT-Anbieter fest. Sie wanderten somit weder ins Sozialsystem ein noch hätten sie Anspruch auf Familiennachzug.

Windhundrennen unter den Firmen
Die Auswirkungen haben die Swico-Mitglieder seither zu spüren bekommen. In jedem der sechs Quartale seit der Kürzung waren die Kontingente schon in etwa zur Halbzeit aufgebraucht, was zu einem Windhundrennen unter den Firmen sowie zu hoher Unsicherheit z.B. bei der Offertstellung für internationale Projekte führt. Denn sind die entscheidenden – im Ausland angesiedelten – Spezialisten nicht verfügbar, so können Schweizer Entwickler-Teams entsprechende internationale Projekte nicht übernehmen: Die ganzen Aufträge werden als Folge ins Ausland verlagert, womit nicht nur die Wertschöpfung der Schweiz entgeht, sondern auch mittelfristig die bisher in der Schweiz angesiedelten Stellen gefährdet sind.

Die zunehmende Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz, insbesondere auch durch die Frankenstärke, die zunehmende Unberechenbarkeit der politischen Entwicklungen wie auch die ungewissen Folgen der „Brexit“-Abstimmung: All dies erfordert nun rasches Handeln des Bundesrates und eine Rückkehr zu angemessenen Kontingentszahlen. Diese sollen nach Arbeitsmarktkriterien und nicht nach politischen Opportunitäten festgelegt werden, was sich auf den gesamten Schweizer Arbeits- und Lehrstellenmarkt positiv auswirken würde, fordert Swico. (Swico/mc)

Über Swico
Swico ist der Verband der ICT-Anbieter sowie weiterer verwandter Branchen in der Schweiz. Er setzt sich als Unternehmensverband für die Interessen seiner Mitglieder in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein und bietet ihnen überdies eine breite Palette von Business-Dienstleistungen. Die über 400 Swico-Mitglieder beschäftigen 36‘000 Mitarbeitende und erwirtschaften jährlich einen Umsatz von 20 Milliarden Franken.

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