Interroll steigert im Halbjahr Umsatz und Gewinn deutlich

Interroll steigert im Halbjahr Umsatz und Gewinn deutlich
Interroll-CEO Paul Zumbühl. (Foto: Interroll)

Interroll-CEO Paul Zumbühl. (Foto: Interroll)

Sant’Antonino – Der Tessiner Logistiktechnik-Anbieter Interroll hat wie vor rund drei Wochen bereits angedeutet den Gewinn sowie den Umsatz im ersten Halbjahr 2016 deutlich gesteigert und gleichzeitig einen rekordhohen Auftragseingang erreicht. Das Unternehmen sieht sich gut gerüstet, um in Zukunft weiter zuzulegen.

Der Auftragseingang von Interroll nahm im Halbjahr auf 216,3 Mio CHF nach 206,3 Mio im Vorjahr zu. Damit sei der Wert organisch um 4,8% gewachsen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Getragen werde diese Entwicklung vom kontinuierlich gut laufenden Produktgeschäft sowie von Projekten in den Bereichen E-Commerce und Flughäfen.

Wachstum in allen Regionen
Den Umsatz steigerte Interroll mit 9,2% auf 187,1 Mio CHF ebenfalls auf einen Rekordwert, wobei positive Währungseffekte rund 3% zum Wachstum beigetragen haben. Gewachsen sei man in allen Regionen, so die Mitteilung.

In der Region EMEA (Europa/Mittlerer Osten/Afrika) stieg der Auftragseingang um 15% und der Umsatz um 6,9%, während die entsprechenden Raten in Asien-Pazifik bei 13% und 11% liegen. In Amerika gingen die Aufträge zwar leicht zurück, jedoch nahm der Umsatz um 14% zu.

Einer guten Nachfrage erfreuten sich nach wie vor die Produkte der Gruppe «Rollers», wobei Interroll im Juni 2016 mehr Förderrollen als jemals zuvor in einem Einzelmonat produziert habe. Der Umsatz stieg jedoch gegenüber dem hohen Vorjahreswert um lediglich 0,4% auf 48,1 Mio CHF.

Demgegenüber kletterte der Umsatz der Gruppe «Drives» um 16% auf 61,7 Mio in die Höhe. Die grosse Nachfrage nach angetriebenen 24V-Förderrollen habe Interroll dazu bewogen, die Kapazitäten am Standort Wermelskirchen bis 2017 auszubauen. Gar um 25% auf 32,8 Mio CHF nahm der Umsatz in der Produktgruppe «Pallet & Carton Flow» zu. Besonders in Asien und in Europa habe man zugelegt.

Marge gesteigert
Dank des Wachstums sowie mit der Unterstützung von Produktivitätssteigerungen nahm der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA im Halbjahr um 16% auf 30,9 Mio CHF und auf Stufe EBIT gar um einen Viertel auf 22,0 Mio zu. Die entsprechenden Margen verbesserte Interroll auf 16,5% von 15,5% im Vorjahr (EBITDA) und auf 11,7% von 10,2% (EBIT). Unter dem Strich resultierte ein Gewinnwachstum um 23% auf 12,8 Mio.

Die deutliche Ergebnisverbesserung kommt nicht überraschend, ist nun aber beim Gewinn deutlicher ausgefallen als angekündigt. Mitte Juli hatte Interroll für den Umsatz einen Anstieg von 9% und für den Gewinn ein Plus zwischen 10 und 15% in Aussicht gestellt.

Der operative Cashflow nahm dank des höheren Reingewinns auf 14,2 Mio CHF von 11,6 Mio zu und die Investitionen fielen mit 6,3 Mio deutlich tiefer aus als im Vorjahreszeitraum (12,3 Mio). Der Grund dafür ist das letztjährige Investitionsprojekt Interroll Academy im deutschen Baal, das im laufenden Jahr nicht mehr zu Buche schlägt. Den freien Cashflow steigerte Interroll somit deutlich auf 8,3 Mio nach -0,6 Mio im ersten Halbjahr 2015.

In der Bilanz nahm die Summe um 10% auf 322,7 Mio CHF zu, und die Eigenkapitalquote ging seit Jahresbeginn bis Ende Juni auf 66,1% von 70,9% zurück.

Weiteres Wachstum erwartet
Mit der guten Performance im ersten Halbjahr und dem Rekordauftragseingang zum 30. Juni blicke man optimistisch ins zweite Halbjahr, heisst es im Ausblick. Auch langfristig biete sich dem Unternehmen wegen seiner starken globalen Marktstellung, der innovativen Produkte und der wachsenden Kernmärkte wie Kurier-, Express- und Postdienste, Flughäfen, Lebensmittelverarbeitung und Distribution weiterhin viel Wachstumspotenzial.

An der Börse werden die Halbjahresergebnisse von Interroll mit Applaus quittiert und gegen Mittag gewinnen die Titel in einem etwas festeren Gesamtmarkt 6,3% auf 1’047 CHF. Die klare Ergebnisverbesserung komme zwar nicht überraschend, denn schliesslich habe das Unternehmen die Anleger bereits Mitte Juli davor «gewarnt». Interroll habe es aber dennoch geschafft, die Investoren positiv zu überraschen, so ein Analyst. (awp/mc/upd/ps)

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