Walmart kauft Jet.com für 3,3 Mrd USD

Walmart kauft Jet.com für 3,3 Mrd USD
Doug McMillon, CEO Wal-Mart. (Bild: Wal-Mart)

Doug McMillon, CEO Walmart. (Bild: Walmart)

Bentonville  – Walmart greift mit der milliardenschweren Übernahme des Online-Händlers Jet.com im umkämpften E-Commerce-Geschäft an. 3,0 Milliarden Dollar in bar lässt sich der grösste US-Einzelhändler das rasant wachsende Start-up kosten, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Weitere 300 Millionen Dollar in eigenen Aktien sollen über einen längeren Zeitraum hinzu kommen. Insgesamt fliessen damit umgerechnet etwa drei Milliarden Euro. Anleger reagierten verhalten, die Walmart-Aktie verbuchte zum US-Handelsstart leichte Kursverluste.

«Wir suchen nach Wegen unsere Preise zu senken, unser Sortiment zu erweitern und das simpelste und einfachste Shopping-Erlebnis zu bieten», verkündete Walmart-Chef Doug McMillon. Mit dem Zukauf bringt sich der im Online-Geschäft ins Hintertreffen geratene Handelsgigant in Stellung, um Boden gegenüber Konkurrenten wie Amazon gut zu machen. Die Übernahme soll in diesem Jahr abgeschlossen werden, muss aber noch von den US-Aufsichtsbehörden genehmigt werden.

Extrem wachstumsstarkes Startup
Jet.com, das erst 2014 in Hoboken, New Jersey, gegründet wurde, soll zunächst als eigenständige Marke bestehen bleiben. Die Firma ist nicht an der Börse gelistet und legt daher keine öffentlichen Geschäftsberichte vor. Laut US-Medien ist das junge Start-up zwar noch nicht profitabel, aber extrem wachstumsstark. Es dürfte über seine Websites in diesem Geschäftsjahr bereits Verkäufe im Wert von mehr als einer Milliarden Dollar abwickeln.

Walmart erhält durch die Übernahme Zugriff auf die begehrte E-Commerce-Software von Jet.com. Zudem soll dessen Mitgründer und Chef Marc Lore eine Schlüsselrolle spielen. US-Medien wie Bloomberg berichten unter Berufung auf Insider, dass Lore sich künftig auch um den Online-Handel bei Walmart kümmern soll. Der Shopping-Riese schaffte 2015 einen Umsatz von 14 Milliarden Dollar mit Verkäufen im Internet – Amazon brachte es auf rund 99 Milliarden. (awp/mc/upd/ps)

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