CH-Schluss: SMI gibt 0,9% auf 7’761 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,9% auf 7’761 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag den Abwärtstrend fortgesetzt, wobei der Leitindex SMI erstmals seit Juni wieder unter die Marke von 7’800 Punkte gefallen ist. Im Handel wurde auf die hohe Nervosität an den Märkten im Vorfeld der bevorstehenden US-Wahlen verwiesen. So veröffentlichte am Nachmittag ein US-Fernsehsender eine Umfrage, die den «Börsenschreck» Donald Trump vor seiner Rivalin Hillary Clinton sah.

Vor einem Neuengagement wollten wohl viele Anleger das Wahlergebnis abwarten, kommentierte ein Marktteilnehmer. Mit einiger Anspannung wurde auch die am Berichtstag beginnende Sitzung der US-Notenbank Fed verfolgt. Zwar werden von der Fed in diesem Monat noch keine Schritte erwartet, die Notenbank könnte den Termin aber nutzen, um die Märkte endgültig auf eine Zinsanhebung im Dezember einzustimmen, so ein Beobachter. Die hohe Nervosität der Investoren zeigte sich auch an einem deutlichen Anstieg des Volatilitätsindex VSMI.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss auf seinem Tagestief mit einem Minus von 0,85% auf 7’761,34 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab 0,92% auf 1’211,46 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,79% auf 8’510,92 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen deren 26 im Minus, drei im Plus und einer (Dufry) unverändert.

Die stärksten Abschläge unter den SMI/SLI-Titeln erlitten die seit längerem im Abwärtstrend befindlichen Galenica (-2,4%), die neue Jahrestiefstwerte erreichten. Kursrückschläge erlitten auch Titel wie Sonova (-1,6%) oder Lonza (-1,4%), wo Investoren einen Teil der Kursgewinne der letzten Tage mitnahmen, wie auch zyklische Titel wie ABB (-1,4%) oder SGS (-1,0%). Die SGS-Titel wurden nach dem jüngsten Kapitalmarkttag des Warenprüfkonzerns von den Analysten der Deutschen Bank und von Berenberg zurückgestuft.

Stark ins Minus rutschten in der zweiten Handelshälfte zudem die Bankentitel. UBS schlossen um 1,8% unter dem Vortag und Credit Suisse gaben vor der Publikation der Quartalszahlen vom Donnerstag um 1,2% nach. Auch Julius Bär (-1,0%) schlossen im Minus.

Mit deutlichen Abschlägen lasteten zudem die schwergewichtigen Roche-Titel (-1,3%) auf den Indizes, während die Abgaben bei den Novartis-Titeln (-0,8%) etwas moderater ausfielen. Novartis erhielt am Dienstag von den US-Gesundheitsbehörden den Status Priority Review für sein Brustkrebsmedikament LEE011 (Ribociclib), was indes am Markt als wenig kursrelevant angesehen wurde. Actelion (-1,4%) setzten ihren Abwärtstrend ebenfalls fort. Die Analysten von Barclays bekräftigten ihr Rating «Underweight» für die Titel.

Nur unterdurchschnittliche Abgaben erlitten dagegen die schwergewichtigen Nestlé (-0,3%). Kühne+Nagel (-0,1%) rutschten erst kurz vor Handelsende noch leicht ins Minus. Das Aktienresearch von JPMorgan stufte die Titel des Logistikkonzerns auf «Neutral» von «Underweight» hoch.

Bei den Titeln des Bauchemieunternehmens Sika wirkte der für den Sika-VR positiven Entscheid des Zuger Kantonsgericht nach, die Titel schlossen nach dem Kurssprung von +12% vom Montag noch 0,6% im Plus. Leicht höher schlossen zudem Swiss Re (+0,1%) vor den Quartalszahlen am Donnerstag.

Im breiten Markt fielen EFG (-5,6) mit klaren Abgaben auf. Die Privatbankengruppe vermeldete am Dienstag den Abschluss der Akquisition der Tessiner BSI und machte erste Angaben zum Geschäftsverlauf im dritten Quartal. Von Analysten wurden vor allem die Angaben zu den BSI-Vermögen als enttäuschend bewertet.

Die Aktionäre des Bauzulieferers AFG (-1,4%) machten am Dienstagnachmittag an einer ausserordentlichen Generalversammlung den Weg für die im September ankündigte Übernahme der Industriegruppe Looser (-1,0%) frei. (awp/mc/upd/ps)

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