Euro kann Gewinne zum Dollar und Franken nicht halten

Euro kann Gewinne zum Dollar und Franken nicht halten

Frankfurt – Heftig, aber nicht lange anhaltend – so kann die Reaktion am Devisenmarkt auf den überraschenden Sieg des Republikaners Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen beschrieben werden. Der Kurs des Euro legte am Mittwoch zunächst zum US-Dollar deutlich zu, drehte aber im Tagesverlauf ins Minus. Nach einem Hoch von 1,1300 Dollar am frühen Morgen kostet die Gemeinschaftswährung am späten Nachmittag nur noch 1,0942 Dollar.

Zum Franken kann der Euro seine anfänglichen Gewinne ebenfalls nicht halten und steht mit aktuell 1,0756 wieder deutlich tiefer als noch am Morgen. Ob die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Markt interveniert hat, wollten die Währungshüter auf Nachfrage von AWP nicht kommentieren. Immerhin hatte der Franken in der Nacht auf Mittwoch zum US-Dollar zeitweise um mehr als 2% aufgewertet. Die SNB hatte zu Wochenbeginn angekündigt, bei Verwerfungen im Zuge der Präsidentschaftswahlen am Devisenmarkt zu intervenieren – analog dazu, wie sie es bereits nach der Brexit-Abstimmung getan hatte.

Vor der US-Wahl war für die Devisenexperten ausgemacht, dass der Dollar nach einem Trump-Sieg unter Druck geraten dürfte. Tatsächlich hat die US-Währung aber nach der Wahl gegenüber den meisten Währungen profitiert und nur am Morgen verloren. «Hierbei mag die versöhnlich klingende Rede Trumps nach der Wahl eine Rolle spielen», sagte Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank. Der Dollar bleibe jedoch angesichts der wachstumsfeindlichen Handelspolitik von Trump bis ins nächste Jahr hinein fragil.

Wie reagiert die Fed?
Schliesslich sei auch eine Verschiebung der für Dezember erwarteten Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank wahrscheinlicher geworden. «Der US-Dollar bleibt damit anfällig für eine ausgeprägtere Schwäche gegenüber dem Euro», so de la Rubia.

Mexikanischer Peso bricht ein?
Am deutlichsten fiel die Reaktion auf den Wahlausgang in den USA im südlichen Nachbarland aus. Der mexikanische Peso war am frühen Morgen auf ein Rekordtief von 20,78 Peso je Dollar gefallen. Das war ein Verlust zum Vortag von etwa 13%. Am Mittwochnachmittag beliefen sich die Verluste noch auf 9%. Mexikos Währung galt im Wahlkampf als das Stimmungsbarometer schlechthin, weil einige Punkte in Trumps Wahlprogramm die Wirtschaft des Nachbarlandes besonders negativ treffen würden.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89030 (0,89088) GBP und 114,54 (115,66) JPY fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1281,40 (1282,35) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37 220,00 (36 730,00) Euro. (awp/mc/pg)

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