EU-Schluss: ESTX50 rückt 0,3% auf 3’040 Punkte vor

EU-Schluss: ESTX50 rückt 0,3% auf 3’040 Punkte vor

London – Europas Börsen haben am Montag wieder moderat zugelegt. «Die Märkte verdauen die Aussicht auf einen künftigen US-Präsidenten Trump recht gut», kommentierte Michael van Dulken von Accendo Markets in London. «Vielleicht ist er genau das, was die Finanzmärkte gerade brauchen, so überraschend das auch klingen mag.» Zur positiven Stimmung im Nachgang der US-Präsidentschaftswahl kamen ausserdem robuste Wirtschaftsdaten aus Asien hinzu.

Der EuroStoxx 50 rückte um 0,32 Prozent auf 3039,80 Punkte vor. Für den französischen CAC-40-Index ging es um 0,43 Prozent auf 4508,55 Zähler hoch und der britische FTSE-100-Index gewann 0,34 Prozent auf 6753,18 Zähler.

Laut Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda muss nun zwar erstmal abgewartet werden, welche Prioritäten der neue US-Präsident nach seinem Einzug ins Weisse Haus setzen wird und was der Kongress unterstützt. Der Fokus an den Märkten richte sich aber schon jetzt auf die versprochenen Wachstumsinitiativen, was der Grund für das Kursfeuerwerk an der US-Börse sei.

In Europa hatten aus Branchensicht die Bankenwerte wieder die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 rückte um 2,07 Prozent vor. Im Speziellen profitierten die Papiere der Credit Suisse von einer positiven Studie der Bank of America/Merrill Lynch mit plus 5,93 Prozent. Die Papiere hätten nach der Wahl von Trump zum neuen US-Präsidenten Erholungspotenzial, hiess es.

Der Rohstoffsektor gehörte mit Kursaufschlägen von 1,84 Prozent ebenfalls zu den Favoriten des Stoxx 600, während die Branche der Versorger mit minus 2,00 Prozent der grösste Verlierer war. Veolia Environnement etwa litten unter einer Abstufung der Experten von Exane auf «Neutral» und büssten 4,47 Prozent ein. RWE rutschten nach ihrem Quartalsbericht um 3,45 Prozent weiter ab.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren dünn gesät. Vage Fusionsspekulationen gab es über Unicredit und Societe Generale , die von einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa geschürt worden waren. Beide Banken wollten die Gerüchte nicht kommentieren. Die Papiere der Unicredit schlossen letztlich prozentual unverändert, die Aktien der SocGen legten im Branchenvergleich um unterdurchschnittliche 1,70 Prozent zu.

Für die Papiere des Schweizer Chemiekonzerns Syngenta ging es um 0,82 Prozent abwärts. Die Nerven der Aktionäre in Sachen Übernahme durch Chemchina werden weiter auf die Probe gestellt. Wie die «Sonntagszeitung» berichtete, regt sich in China Widerstand gegen den Deal. Nach Hunderten von Beschwerden aus der Bevölkerung habe die chinesische Kommission zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen (Sasac) eine gewissenhafte Prüfung des milliardenschweren Firmenkaufs eingeleitet, zitierte das Blatt das Londoner Beratungsunternehmen Parr.

In London gewannen die Aktien der Supermarktkette Tesco nach einer Hochstufung von «Hold» auf «Buy» durch die britische Bank HSBC 3,73 Prozent und zählten damit zu den gefragtesten Werten im «Footsie». (awp/mc/upd/ps)

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