May kündigt geordneten Rückzug Grossbritanniens an

May kündigt geordneten Rückzug Grossbritanniens an
Theresa May, britische Premierministerin. (Foto: gov.uk)

Berlin – Grossbritanniens Premierministerin Theresa May hat einen geordneten Austritt ihres Landes aus der EU angekündigt. Der Prozess werde «reibungslos» verlaufen, sagte sie am Freitag in Berlin. Ihr Land werde sich auch weiterhin gemeinsam mit den Europäern engagieren.

«Das haben wir immer getan mit Deutschland und das werden wir auch weiterhin tun, wenn wir die EU verlassen, darunter auch in Gruppen wie diesen», sagte May nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Barack Obama sowie den Staats- oder Regierungschefs aus Frankreich, Italien und Spanien.

Der Brexit-Prozess sei im Zeitplan, sagte May. «Unsere Arbeit ist in der Spur», betonte sie. Grossbritannien werde den Austritt nach Artikel 50 wie angekündigt bis Ende März beantragen. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, die Partner akzeptierten dies. Vertiefte Gespräche über den Brexit seien aber vorher nicht möglich.

Schäuble: Keine Sonderbehandlung
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte zuvor schon klar gemacht, dass die Briten keine Sonderbehandlung zu erwarten haben. In einem Interview der «Financial Times» sagte der CDU-Politiker: «Wir können nicht grosszügige Rabatte gewähren.» Grossbritannien müsse seinen Verpflichtungen nachkommen, möglicherweise noch bis ins Jahr 2030 hinein.

Die Londoner City werde grössere Finanzfirmen an andere EU-Standorte wie Frankfurt verlieren, darunter auch die lukrative Euro-Clearingstelle. Bei Anreizen für die Ansiedlung von Betrieben müsse Grossbritannien die EU-Regeln beachten. Zuletzt hatten angebliche Vergünstigungen der britischen Regierung zum Erhalt der Arbeitsplätze beim Autobauer Nissan Schlagzeilen gemacht. (awp/mc/ps)

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