CH-Schluss: SMI büsst 0,7% auf 7850 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 0,7% auf 7850 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag auf breiter Front im Minus geschlossen und damit nahtlos an die Verluste vom Freitag angeknüpft. Der Leitindex SMI war bereits mit Abschlägen gestartet, hatte sich vor der Mittagszeit dann etwas gefangen und bewegte sich danach über weite Strecken in einer relativ engen Bandbreite. Es habe an impulsgebenden Neuigkeiten gemangelt, hiess es im Handel. Auch der Start der US-Aktienmärkte in der zweiten Tageshälfte brachte keinen frischen Wind.

Die Investorenstimmung war allerdings gar nicht so schlecht, wie es hiess. Denn hierzulande hatten vor allem die Abgaben bei den schwergewichtigen Novartis sowie Bankenwerten den Gesamtmarkt nach unten gezogen. Allzu viel Optimismus sei derzeit gleichwohl nicht zu spüren, vielmehr sei Zurückhaltung das Gebot der Stunde, meinten Händler. Mit dem Referendum in Italien und den anstehenden Wahlen in Frankreich bestünden nämlich erhebliche Risiken. Nach dem Sieg von Donald Trump seien die Chancen für Populisten auch in Europa gestiegen und damit verbunden die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Eurozone.

Der Swiss Market Index (SMI) büsste 0,69% auf 7’849,86 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab 0,64% auf 1’240,29 und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls 0,64% auf 8’592,56 Zähler nach. Unter den 30 Top-Werten standen am Ende nur vier im Plus, der Rest im Minus.

Eine erhebliche Belastung für den Gesamtmarkt waren die schwergewichtigen Novartis mit -1,3%. Der Pharmakonzern will das US-Unternehmen Selexys Pharmaceuticals Corporation und dessen SelG1-Antikörper für insgesamt bis zu 665 Mio USD übernehmen. In Marktkreisen hiess es dazu, dass die Übernahme zwar zu einer Verbesserung der hämatologischen Pipeline führe, diese aber «nicht gerade ein Schnäppchen» sei, wie es die ZKB formulierte. Die Genussscheine des Branchennachbarn Roche (-0,5%) zeigten sich unauffällig.

Tagesverlierer waren unter den Blue Chips Actelion mit -1,6%. In Händlerkreisen wurden die Abgaben nach dem sehr starken Lauf des Valors in der Vorwoche auf Gewinnmitnahmen zurückgeführt. Unternehmensspezifische Gründe lagen jedenfalls nicht vor.

Mit Galenica (-1,4%) büsste eine weitere Aktie mit eher defensiven Eigenschaften deutlicher an Terrain ein. Im Handel wurde einmal mehr auf die Unsicherheit wegen des zum Verkauf stehenden 21%-Anteil des Grossaktionärs Sprint verwiesen. Allerdings seien Galenica im Zuge des Kursrutschs im laufenden Jahr gleichwohl attraktiv.

Ausgeprägter waren die Einbussen auch bei den Grossbankenwerte UBS (-1,4%) und CS (-1,2%). Bernstein bestätigte im Rahmen einer Branchenstudie für beide Titel das Rating «Underperform». Die CS gab zudem am Morgen den offiziellen Start der neuen Schweizer Tochtergesellschaft Credit Suisse (Schweiz) AG bekannt. Die Titel der Vermögensverwalterin Julius Bär (-1,0%) konnten sich dem Trend nicht entziehen.

Bei den Gewinnern schwangen Adecco mit +1,5% oben aus, nachdem HSBC das Rating auf «Buy» von «Hold» erhöht hatte. Der Arbeitsmarkt in Grossbritannien habe sich als widerstandsfähiger erwiesen als gedacht und auch in Europa seien bislang keine Brexit-Folgen zu erkennen, hiess es unter anderem zur Begründung.

Zu den wenigen Gewinnern zählten auch SGS (+0,3%). Der Inspektions- und Warenprüfkonzern expandiert das Geschäft für Homologisierungen und Funktionstests für die Automobilindustrie in den USA. Dufry (+0,5%) und Givaudan (+0,1%) vervollständigen das Spitzenquartett. Beide Aktien entwickelten sich bereits in der Vorwoche überdurchschnittlich.

Am breiten Markt fielen u.a. Industriewerte wie Feintool (-5,2%), Kardex (-3,5%), Meyer Burger (-2,8%) und Dätwyler (-2,7%) deutlicher zurück. Einmal mehr hatten auch die Titel des Derivat-Anbieters Leonteq (-3,8%) einen schweren Stand.

Leclanché legten gegen den Trend 4,6% zu, nachdem das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit der chinesischen Narada Power eingegangen ist. Bei Schweiter (+3,5%) half eine positive Analystenstudie. Die UBS hat für die Aktie eine Kaufempfehlung ausgesprochen.  (awp/mc/upd/pg)

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