Trump holt superreiche Investmentbanker in Schlüsselpositionen

Trump holt superreiche Investmentbanker in Schlüsselpositionen
US-Finanzminister Steven Mnuchin.

Washington – Donald Trump hat mit den Finanzjongleuren Steven Mnuchin und Wilbur Ross seinem Kabinett weitere wichtige Namen hinzugefügt. Mnuchin, ein ehemaliger Investmentbanker von Goldman Sachs und Wall-Street-Insider wird Finanzminister. Ross, Milliardär und ebenfalls ein früherer Investmentbanker, wird Wirtschaftsminister. Das bestätigte Trumps Team am Mittwoch. Beide waren seit längerer Zeit für die Posten gehandelt worden.

«Niemand versteht mehr von Steuern, mehr von Handelspolitik, mehr darüber, wie unfair amerikanische Arbeiter behandelt wurden in den vergangenen Jahren», sagte ein Trump-Sprecher am Mittwoch. Es handele sich um Männer, die bereits gezeigt hätten, dass sie Unternehmen retten und Arbeitsplätze sichern können.

Tiefere Unternehmssteuern und Deregulierung der Wall Street im Fokus
Mnuchin war in der Vergangenheit in die Schlagzeilen geraten, weil eines seiner Finanzunternehmen in der Finanzkrise 35’000 Immobilien zwangsversteigerte und damit zahlreiche Opfer der Krise ohne Dach über dem Kopf liess. Am Mittwoch kündigte er an, dass die Steuerpolitik zu den wichtigsten Vorhaben der Regierung Trump gehöre. Ausserdem liege der Fokus auf der Deregulierung der Wall Street. Er wolle sicherstellen, dass die Banken wieder in der Lage seien, kleine und mittelständische Betriebe mit Krediten auszustatten. Kritiker befürchten, dass sich die beiden weltweit grössten Finanzzentren London und New York künftig von allen nach der Finanzkrise angelegten Zügeln befreien und eine neue gefährliche Gier der Finanzindustrie einsetzt.

Noch kein Entscheid zu Aussenministerium – Romney einer von vier Kandidaten
Offen ist weiter Trumps Entscheidung für das wichtige Amt des Aussenministers. Er hatte am Dienstagabend in einem New Yorker Restaurant mit Mitt Romney zusammen gesessen. Anschliessend war Romney, der 2012 erfolglos gegen Barack Obama für das Weisse Haus kandidiert hatte, voll des Lobes für Trump. Er habe mit ihm wichtige Entwicklungen in aller Welt diskutiert und sei beeindruckt von den Fortschritten, die Trumps Vorbereitungen für die Regierungsbildung gemacht hätten.

Im Wahlkampf hatte Romney den künftigen Präsidenten noch als Showman und Aufschneider ohne Tiefgang bezeichnet, der das Wahlvolk mit leeren Versprechungen an der Nase herumführe. Weitere Kandidaten für das Amt des Aussenministers bleiben aber der frühere New Yorker Bürgermeister Rudy Guiliani, Senator Bob Corker und und der ehemalige Armee-General und CIA-Chef David Petraeus.

Eine Entscheidung wird jedoch noch dauern. Ein Sprecher von Trumps Transformationsteam erklärte am Mittwoch, es werde in dieser Woche keine weiteren Personalentscheidungen geben. Für den Posten des Aussenministers kämen derzeit noch vier Personen infrage. (awp/mc/pg)

 

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