Eingetrübte Perspektiven auf dem Schweizer Arbeitsmarkt

Eingetrübte Perspektiven auf dem Schweizer Arbeitsmarkt
(Bild: momius - Fotolia.com)

Zürich – Im 1. Quartal 2017 weist die Netto-Arbeitsmarktprognose der Schweiz erstmals seit zwei Jahren ein Minus auf. Gemäss dem Manpower Arbeitsmarktbarometer liegt die saisonbereinigte Netto-Arbeitsmarktprognose für das 1. Quartal 2017 in der Schweiz bei -2 %. Dies entspricht einem Rückgang um je 3 Prozentpunkte im Quartals- wie Jahresvergleich.

Die Arbeitgeber in vier der insgesamt zehn teilnehmenden Wirtschaftssektoren rechnen im Laufe des 1. Quartals 2017 mit einem Anstieg ihrer Personalbestände. Am zuversichtlichsten zeigen sich die Unternehmen im Gastgewerbe (+9 %): Sie stellen ihre höchste Prognose seit dem 2. Quartal 2015. Ausserdem weist der Sektor den stärksten Anstieg im Quartals- und Jahresvergleich auf (3 bzw. 14 Prozentpunkte). Am anderen Ende der Skala steht der Sektor Bergbau und Rohstoffgewinnung (-6 %), in dem im kommenden Quartal mit den trübsten Aussichten gerechnet wird. Die Sektoren Service public und Sozialwesen (-5 %) sowie Energie- und Wasserversorgung (-3 %) verzeichnen den stärksten Rückgang im Quartalsvergleich (4 Prozentpunkte), während die verarbeitende Industrie (-4 %) im Jahresvergleich die erheblichsten Verluste zu verbuchen hat (9 Prozentpunkte). Im sechsten Quartal in Folge liegt die Prognose im Bank- und Versicherungswesen, Immobilien und Dienstleistungssektor (+4 %) im positiven Bereich.

Die Region Zürich behält die Nase vorn
Zwei der insgesamt sieben untersuchten Regionen weisen für das 1. Quartal 2017 positive Beschäftigungsaussichten auf. Die Zürcher Arbeitgeber (+5 %) zeigen sich auch weiterhin am optimistischsten und erzielen im fünften Quartal in Folge einen positiven Wert. Die Region Espace Mittelland und die Zentralschweiz liegen dagegen gleichauf am tiefsten im Minus (-4 %); erstere verzeichnet darüber hinaus den stärksten Rückgang im Quartalsvergleich (10 Prozentpunkte) und letztere die grösste Abnahme im Jahresvergleich (11 Prozentpunkte). Die Ostschweiz (+1 %) erreicht dagegen den erheblichsten Anstieg im Quartals- wie Jahresvergleich (je 2 Prozentpunkte).

Kleinunternehmen unter Druck
Unter den vier untersuchten Unternehmenskategorien legen die Grossunternehmen (+8 %) auch weiterhin den grössten Optimismus an den Tag und erzielen den höchsten Anstieg im Quartals- und Jahresvergleich (1 bzw. 6 Prozentpunkte). Dagegen sinkt der Wert der Kleinunternehmen (-2 %) sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich am stärksten ab (5 bzw. 4 Prozentpunkte).

«2016 hielten sich die Ergebnisse für die Schweiz in allen vier Quartalen durchgehend im leicht positiven Bereich. Heute scheinen die zahlreichen Ungewissheiten, die auf den Unternehmen lasten, diesen relativen und moderaten Optimismus zu trüben. Es ist dringend notwendig, eine Lösung für die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative zu finden; auch kommt die Unternehmenssteuerreform nur zaghaft voran, was die Attraktivität der Schweiz und damit auch des Arbeitsmarkts in Mitleidenschaft ziehen könnte. All dies gibt Anlass zur Sorge und dürfte auch die Zuversicht der Arbeitgeber in der Schweiz beeinträchtigen», kommentiert Herbert Beuchat, General Manager ad interim von Manpower Schweiz.

Leicht rückläufige Beschäftigungsaussichten in den Nachbarländern
Deutschland (+7 %) bleibt auch im 1. Quartal 2017 das Nachbarland der Schweiz mit den optimistischsten Beschäftigungsaussichten. Die Prognose Frankreichs (+2 %) ist seit drei aufeinanderfolgenden Quartalen unverändert, jene der italienischen Arbeitgeber (0 %) leicht rückläufig. (Manpower/mc/pg)

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