Unilever plagt sich in Brasilien und Indien

Unilever plagt sich in Brasilien und Indien
Unilever-CEO Paul Polman. (Foto: Unilever)

London / Amsterdam – Der Konsumgüterkonzern Unilever kommt in diesem Jahr nur mühsam aus den Startlöchern. Angesichts der schwierigen Lage in wichtigen Absatzmärkten werde Unilever 2017 nur langsam Fahrt aufnehmen können, sagte Unilever-Chef Paul Polman am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz für das vergangenen Geschäftsjahr. Erst im weiteren Jahresverlauf werde sich das Wachstum beschleunigen. Die Aktie war am Donnerstag Schlusslicht im EuroStoxx 50 und verlor zuletzt 3,65 Prozent.

Sorgen bereiten dem Hersteller von Artikeln wie Dove-Seife, Axe-Duschgel oder Lipton-Tee derzeit zwei seiner wichtigsten Märkte: Brasilien und Indien. Die Rezession in dem südamerikanischen Land und die mit viel Chaos einhergehende Bargeldreform der indischen Regierung bremsten bereits im vierten Quartal das Geschäft. Erschwert wurde die Lage durch den scharfen Preiswettbewerb in Europa.

Der Umsatz in den letzten drei Monaten des Jahres stieg auf vergleichbarer Basis lediglich um 2,2 Prozent, was weniger war als Analysten erwartet hatten. Vor allem im wichtigen Pflegegeschäft konnte Unilever nur aufgrund von Preiserhöhungen wachsen, die Menge der verkauften Produkte ging zurück.

Umsatz legt um 3,7% zu
Das Jahr 2016 schloss der britisch-niederländische Konzern mit 52,7 Milliarden Euro Umsatz ab. Aus eigener Kraft und ohne Währungseffekte entsprach dies einem Zuwachs von 3,7 Prozent. In der Bilanz steht allerdings wegen ungünstiger Währungseffekte ein Minus von einem Prozent. Der Gewinn verbesserte sich im Gesamtjahr um 5,5 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Dabei halfen Kosteneinsparungen.

Für 2017 hat sich Unilever vorgenommen, stärker als der Markt zu wachsen, die Margen sollen sich weiter verbessern. Der Konzern hatte angekündigt, seine Ausgaben in den kommenden Jahren um mehr als eine Milliarde Euro drücken zu wollen. Zugleich will sich der Hersteller stärker auf renditestarke Artikel konzentrieren, wie teure Gesichtscremes oder Shampoos. Die Pflegemarken steuern bereits mit annähernd 40 Prozent den grössten Teil zum Umsatz bei. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert