Künstliche Intelligenz hat oft eine weibliche Stimme

Künstliche Intelligenz hat oft eine weibliche Stimme

Indianapolis / Mülheim an der Ruhr – Künstliche Intelligenz (KI) ist zumeist weiblich. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Purdue University Indianapolis. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele, wie Apples Assistenten «Siri» sowie das «Henn-na»-Hotel in Japan, das erstmals robotisches Personal führt. Ein Grund für die weiblichen Stimmen ist, dass diese Maschinen Tätigkeitsfelder ausführen, die früher üblicherweise mit Frauen assoziiert worden sind.

Gesteigerte Akzeptanz
«Die Akzeptanz künstlicher Intelligenz wird durch weibliche Stimmen gesteigert. Sie wirken auf den Grossteil der Bevölkerung vermutlich weniger bedrohlich, angenehmer und sympathischer», erläutert Maik Dahles von useful-IT gegenüber pressetext. Dieses Phänomen sei in vielen Bereichen anzutreffen – bei Vorzimmerdamen, Call Center Agents, Privatsekretärinnen.

«Männliche KI-Stimmen könnten durch Hollywood durchaus mit einem bedrohlichen Stigma belegt sein – angefangen bei HAL 9000 aus ‹2001: Odyssee im Weltraum› über den genannten Terminator und viele andere Beispiele», schildert Dahles. Weibliche KI werden laut Experten meist als freundliche und dienstbare Geister dargestellt – natürlich auch mit Ausnahmen (siehe zum Beispiel «Terminatrix T-X» aus «Terminator 3»).

Klares Muster erkennbar
«Hier ist ein gewisses Muster zu erkennen», sagt Karl F. McDorman von der Purdue University Indianapolis. Dennoch sei die Antwort auf dieses Phänomen komplex. Möglich sei, dass Frauen diese Positionen früher dominiert haben. So würden Roboter als Haushaltshilfen, persönliche Assistenten, und Guides in Museen eingesetzt. Des Weiteren seien diese Devices meistens von Männern entwickelt worden, die eine Frau präferieren. «Frauen sind für Männer attraktiv und Frauen können ebenfalls gut mit Frauen umgehen», unterstreicht McDorman.

McDormans Studien haben gezeigt, wie Frauen und Männer auf Stimmen unterschiedlicher Geschlechter reagieren. In einer Erhebung sind Fragebögen zu den Präferenzen der Probanden ausgeteilt worden, die nach einer Hörprobe ausgefüllt werden sollten. Anschliessend wurden die unterbewussten Vorlieben ermittelt. Während bei Männern entgegen ihrer Angaben im Fragebogen keine impliziten Präferenzen festgestellt werden konnten, haben Frauen weibliche Stimmen deutlicher bevorzugt, als im Fragebogen angegeben. (pte/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert