Sulzer verzeichnet weniger Bestellungen und Gewinn

Sulzer verzeichnet weniger Bestellungen und Gewinn
Sulzer-CEO Greg Poux-Guillaume. (Foto: Sulzer)

Winterthur – Der Industriekonzern Sulzer hat im Geschäftsjahr 2016 wie prognostiziert weniger Aufträge erhalten und auch weniger umgesetzt. Dank einer Erholung des Raffineriegeschäfts im vierten Quartal fiel der Rückgang allerdings weniger stark aus als von den Analysten befürchtet und vom Unternehmen selber prognostiziert. Die Schwäche des Öl- und Gasmarkts wird Sulzer auch im laufenden Jahr begleiten, dennoch zeigt sich das Unternehmen relativ zuversichtlich.

«Der Öl- und Gasmarkt wird schwierig bleiben, aber wir sehen Licht am Ende des Tunnels», sagte CEO Greg Poux-Guillaume an der Bilanzmedienkonferenz. Gleichwohl geht Poux-Guillaume davon aus, dass der Preisdruck im erwähnten Geschäftsfeld hoch bleiben dürfte, und zwar sowohl im Neumaschinen- als auch im Servicegeschäft. Für das genannte Licht am Ende des Tunnels sorgt innerhalb des Öl- und Gasgeschäfts der Teilbereich Raffinerien, wo sich laut dem Sulzer-Chef im vierten Quartal die Nachfrage beschleunigt hat.

Zahlen besser als Prognosen
Im Geschäftsjahr 2016 reduzierte sich der Bestellungseingang um 3,4% auf 2,80 Mrd CHF und der Umsatz um 3,2% auf 2,88 Mrd. Währungsbereinigt ergab sich ein Minus von jeweils 2,0%, wie Sulzer am Mittwoch mitteilte. Prognostiziert hatte das Unternehmen ein Minus bei den Aufträgen von rund 5%» und beim Umsatz ein solches zwischen 5 und 10%.

Zum Bestellungseingang trugen Akquisitionen 110,7 Mio CHF bei, wogegen die Währungseffekte diesen um 40,9 Mio drückten. Der Bestellungseingang ist in allen Märkten gewachsen, mit Ausnahme des Öl- und Gasmarkts. Im Energiemarkt und in der allgemeinen Industrie haben die Bestellungen gar kräftig angezogen, wobei letztere auch von den Akquisitionen von Geka und PC Cox profitiert hatten. «Wir haben uns in einem schwierigen Markt gut geschlagen», so das Fazit von Poux-Guillaume.

Der operative EBITA fiel gegenüber dem Vorjahreswert um 6,0% auf 238,9 Mio CHF zurück (währungsber. -4,4%) und die entsprechende Marge um 30 Basispunkte auf 8,3%. Dabei hat der Umsatzrückgang die Profitabilität beeinträchtigt, während die Einsparungen von 88 Mio CHF durch das Sulzer Full Potential-Programm (SFP) die Auswirkungen des anspruchsvollen Umfelds auf die Profitabilität nur zum Teil abzufedern vermochten.

Der Reingewinn nach Minderheiten fiel um rund 20% auf 59,0 Mio CHF überproportional zurück. Verantwortlich dafür waren vor allem die mit SFP verbundenen Kosten von 96 Mio, welche für das laufende Jahr auf noch einmal rund 55 Mio veranschlagt werden. Dafür hat Sulzer das Sparziel des Programms von 200 Mio bis zum Jahr 2018 bestätigt. Die ordentliche Dividende bleibt mit 3,50 CHF je Aktie stabil, wobei im Vorjahr eine hohe Sonderdividende ausgeschüttet worden war.

Neu in vier Divisionen aufgeteilt
Wie bereits angekündigt, berichtet Sulzer seit dem 1. Januar neu in vier Einheiten. Neben den bisherigen Divisionen Pumps Equipment, Rotating Equipment Services und Chemtech kommt die Division Applicator Systems hinzu. Diese umfasst die bisherige Einheit Mixpac Systems sowie die akquirierten Geka und PC Cox. Pro Forma hätte die Division im vergangenen Jahr einen Umsatz von 375 Mio erzielt sowie eine EBITA-Marge von rund 20%.

Des weiteren wurde damit begonnen, das Ersatzteilgeschäft von der Division Pumps in die Division Rotating Equipment Services zu überführen, womit gut 320 Mio CHF an Umsatz die Division wechseln.

Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet Sulzer eine währungsbereinigte Zunahme des Bestellungseingangs zwischen 5 und 8% und des Umsatzes von 3 bis 5%, gestützt durch die jüngsten Akquisitionen. Bereinigt um diese geht Poux-Guillaume von einer flachen Entwicklung der Aufträge aus sowie von einer leicht negativen beim Umsatz. Die operative EBITA-Marge dürfte im Bereich von 8,5% zu liegen kommen. Das grösste Potential sieht der CEO in der neuen Division APS. (awp/mc/pg)

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