US-Schluss: Dow erstmals über 21’000 Punkten

US-Schluss: Dow erstmals über 21’000 Punkten

New York – Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial ist am Mittwoch zum ersten Mal in seiner Geschichte über die Marke von 21’000 Punkten gestiegen. Schon gleich nach dem Handelsstart hatte das weltweit bekannteste Börsenbarometer die runde Zahl übersprungen. Danach wurden die Kursgewinne bis auf 21 169 Punkte ausgebaut. Zum Handelsschluss gewann der Dow-Index 1,46 Prozent auf 21’115,55 Punkte. Nach der Zurückhaltung am Vortag setzte sich damit die Kursrally wieder in beeindruckender Manier fort.

Die Aussicht auf stärkeres Wachstum, geringere Steuern, mehr Staatsausgaben und höhere Unternehmensergebnisse wirke wie ein magischer Cocktail für Aktien, kommentierte Marktanalyst Neil Wilson von ETX Capital mit Verweis auf die von US-Präsident Trump geplanten wirtschaftlichen Anreize.

Auch die anderen New Yorker Aktienindizes nahmen ihre Rekordjagd wieder auf. Der breiter gefasste S&P 500 legte um 1,37 Prozent zu auf 2395,96 Punkte. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 rückte um 1,14 Prozent auf 5390,99 Zähler vor. Ein besser als erwartet ausgefallener Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe erwies sich an diesem Mittwoch als zusätzliche Stütze für den Aktienmarkt.

US-Präsident Donald Trump hatte bei seiner ersten Rede vor dem Kongress zwar Details zu seinem Wirtschaftsprogramm und zur Steuerreform erneut vermissen lassen, doch schlug er zugleich etwas versöhnlichere Töne an und bekräftigte die Einlösung seiner Wahlversprechen. Der an der Börse für den Fall wenig konkreter Aussagen Trumps befürchtete Absturz blieb aus. Die Anleger hoffen weiter auf positive Impulse durch die Politik des Republikaners. «Börsianer sind froh über Trumps nun doch etwas präsidialeres Auftreten», sagte Marktexperte Mike van Dulken von Accendo Markets.

Derweil sprach sich nun auch der US-Notenbanker Robert Kaplan für baldige Leitzinserhöhungen aus. «Wir sollten den Prozess schrittweiser Zinsanhebungen beginnen», sagte der Präsident der regionalen Notenbank von Dallas. Bereits am Vortag hatten Aussagen von William Dudley und John Williams, beide ebenfalls einflussreiche Vertreter der Notenbank Fed, darauf schliessen lassen, dass die Fed schon im März ein weiteres Mal den Leitzins hochsetzen könnte.

Börsianer werten dies deswegen positiv, weil steigende Zinsen als Zeichen einer robusten amerikanischen Wirtschaft gesehen werden. Banken gelten als Profiteure höherer Zinsen. Entsprechend rückten Finanzwerte am Mittwoch vor. An der Dow-Spitze legten JPMorgan um 3,29 Prozent zu. Der jüngste Konjunkturbericht der Zentralbank, das sogenannte «Beige Book», lieferte indes keine neuen Impulse für die US-Börsen.

Neben Trump, Fed und Wirtschaftsdaten sorgten zur Wochenmitte auch Unternehmensnachrichten für Schlagzeilen. So will die Schnellrestaurant-Kette McDonald’s künftig ihre Kunden mit Burgern zuhause beliefern. Dies gab der Konzern im Rahmen eines Investorentages bekannt. Die Aktien waren zeitweise vom Handel ausgesetzt. Am Ende des Tage standen sie 1,10 Prozent höher.

Den Preisverfall bei Nachahmer-Medikamenten hat der Pharmakonzern Mylan gut weggesteckt. Die jüngsten Geschäftszahlen waren besser als von Analysten erwartet. Die Anleger honorierten dies mit einem Plus von 7,22 Prozent.

Ein negativer Analystenkommentar drückte die Anteilscheine von Intel um 0,75 Prozent herunter und damit an das Ende im Dow-Index. Der Chiphersteller stehe vor einschneidenden Veränderungen, schrieben die Analysten vom US-Analysehaus Bernstein Research und stuften die Aktien ab.

Der Kurs des Euro kostete im New Yorker Geschäft zuletzt 1,0545 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0533 (Dienstag: 1,0597) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9494 (0,9437) Euro. Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen 17/32 Punkte auf 98 7/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,45 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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