CH-Schluss: SMI schliesst praktisch unverändert

CH-Schluss: SMI schliesst praktisch unverändert

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag kaum verändert in die neue Börsenwoche gestartet. In einem insgesamt an Impulsen armen und lustlosen Handel hat der Leitindex SMI den Tag mit leicht tieferen Notierungen abgeschlossen. Belastet wurde die allgemeine Stimmung durch die Kurseinbussen bei den Grossbanken, nachdem die Deutsche Bank mit Details zur geplanten Kapitalerhöhung gewisse Verunsicherung im Finanzsektor ausgelöst hatte. Auf der Gegenseite gaben die moderaten Kursgewinne der defensiven Schwergewichte Nestlé und Novartis dem Index Halt.

Insgesamt sei die Luft nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed und den Wahlen in den Niederlanden von letzter Woche für den Moment etwas draussen, erklärten Händler die Zurückhaltung der Anleger. Komme hinzu, dass sich nach dem Gipfeltreffen der G20-Finanzminister vom Wochenende in Baden-Baden eine gewisse Enttäuschung breit gemacht habe. Die Teilnehmer konnten sich nach langen Diskussionen auf kein gemeinsames Bekenntnis zum Freihandel und gegen Protektionismus einigen. Vor allem die USA zeigten sich nicht bereit dazu.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,04% tiefer auf 8’695,04 Punkten, nachdem der Index zu Handelsstart gar bis auf 8’677 Stellen zurückgefallen war. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,15% auf 1’378,51 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um moderate 0,03% auf 9’640,19 Zähler. Unter den 30 wichtigsten Titeln beendeten 16 den Handel als Verlierer, zwölf als Gewinner und zwei (Zurich Insurance, SGS) schlossen unverändert.

Die Grossbankentitel der UBS (-0,9%) und der Credit Suisse (-1,0%) gaben unter den Blue Chips mit am stärksten nach. Die UBS hatte im Steuerhinterziehungsfall in Frankreich einen Vergleich in Höhe von 1,1 Mrd EUR abgelehnt. Der Fall gelangt nun vor ein Strafgericht, wie die Bank bestätigte. Ausserdem hatte die Deutsche Bank am Wochenende Details zur Kapitalerhöhung bekanntgegeben. Dies führte zu Abgaben bei den Aktien der Deutschen Bank und zog die gesamte Branche an der Börse in Mitleidenschaft.

Galenica gerieten während des Handels immer deutlicher unter Druck und büssten am Ende 2,8% ein. Kepler Cheuvreux hatte das Kursziel für die Papiere gesenkt und das Rating mit «Reduce» bestätigt. Mit Blick auf den Strategieplan «Milestone 2020» und den damit verbundenen Investitionen in Höhe von 850 Mio CHF fürs Pharmageschäft, mahnt die zuständige Analystin zu Vorsicht.

Zykliker wie Kühne+Nagel (-1,1%), Adecco (-1,0%) oder Dufry (-0,8%) schlossen ebenfalls tiefer. Die Partizipationsscheine von Schindler wurden am Berichtstag mit 5 CHF je Titel Ex-Dividende gehandelt, gaben allerdings nur um 2,0 CHF bzw. um 1,0% nach.

Auf der Gegenseite kletterten Aryzta um 5,1% kräftig in die Höhe. Die Titel verfügen nach der schwachen Vorwoche und vor allem nach dem Absturz im Januar jedoch weiterhin über ein beträchtliches Aufholpotential. Am Berichtstag hatte die Bank Berenberg das Rating für die Aktien des Backwarenherstellers auf «Buy» von zuvor «Hold» und auch das Kursziel deutlich erhöht. Baader Helvea hob das ebenfalls Kursziel an, auch wenn der Turnaround eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen dürfte, so der Analyst.

Novartis und Nestlé dienten mit einem Plus 0,1% bzw. 0,3% dem SMI als Stütze. Novartis hatte übers Wochenende neue Studiendaten zum Herzmedikament Entresto publiziert. Das dritte Schwergewicht Roche verlor 0,1%.

Im breiten Markt fielen Lifewatch mit einem Plus von 3,6% auf. Das Unternehmen hatte am Freitagabend seine Geschäftszahlen 2016 präsentiert, doch stehen nach wie vor das vom Verwaltungsrat als zu tief zurückgewiesene Übernahmeangebot von Aevis Victoria (unv.) und allfällige Gegenofferten im Fokus.

Calida (+3,0%) wurden von der Berufung eines prominenten Verwaltungsrats angeschoben: Das Bekleidungsunternehmen holt sich mit Valentin Chapero den Veraison-Vertreter und damit den zweitgrössten Aktionär ins Gremium. Forbo (+2,4%) erhielten von kräftigen Kurszielerhöhungen durch CS und UBS Rückenwind, welche die Ratingabstufung von Kepler Cheuvreux überlagerten. Und Meyer Burger (+2,5%) waren dank weiterer Aufträge gesucht. (awp/mc/pg)

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