US-Schluss: Dow Jones gibt 1,1% auf 20’668 Punkte nach

US-Schluss: Dow Jones gibt 1,1% auf 20’668 Punkte nach

New York – Die US-Aktienmärkte haben am Dienstag den grössten Kursrückgang seit einem halben Jahr erlebt. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 1,14 Prozent tiefer bei 20 668,01 Punkten – zuletzt war es im September vergangenen Jahres derart kräftig bergab gegangen. Der Index ging überdies fast auf seinem Tagestief aus dem Handel.

Ein Börsianer sprach von Gewinnmitnahmen nach der Trump-Rally der vergangenen Wochen. Belastung kam zudem von weiter sinkenden Ölpreisen. Verstärkt wurde der Abwärtstrudel von einem Pressebericht, wonach Nordkorea sein Atomprogramm beschleunigen wolle. Vor allem Bankaktien verloren deutlich an Wert. Händler verwiesen in diesem Zusammenhang auf die merklich gestiegenen US-Anleihenkurse, die sinkende Renditen zur Folge hatten.

Der S&P 500 fiel am Dienstag um 1,24 Prozent auf 2344,02 Zähler – auch hier war es zuletzt vor einem halben Jahr derart kräftig bergab gegangen. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 endete bei 5332,53 Punkten und somit 1,49 Prozent unter seinem Schlusskurs vom Vortag. Kurz nach Handelsstart war er noch auf ein Rekordhoch bei gut 5439 Punkten geklettert. Dann jedoch drehte der Markt.

Unter den Einzelwerten standen die massiven Kursverluste einiger grosser Bankenaktien im Fokus. So waren die Papiere von Goldman Sachs und JPMorgan mit Abschlägen von 3,8 Prozent beziehungsweise 2,9 Prozent ganz unten im Dow zu finden. Die Titel der Bank of America sackten um 5,8 Prozent ab und jene von Morgan Stanley um 4,3 Prozent.

Apple-Papiere glänzten im frühen Handel mit einem neuen Höchststand von 142,80 US-Dollar. Dies entsprach einem Unternehmenswert von rund 750 Milliarden Dollar. In Reaktion auf den abbröckelnden Gesamtmarkt fielen sie jedoch ebenfalls und verloren letztlich knapp 1,2 Prozent. Der Elektronikkonzern will mit einem preiswerteren iPad-Modell den Tablet-Markt neu beleben.

Auch die Facebook-Aktien setzten ihren jüngsten Höhenflug mit einem Rekordhoch auf 142,31 Dollar zunächst fort, schlossen aber mehr als 1 Prozent im Minus. Das soziale Netzwerk hat die Übertragungsrechte für mehr als 22 Spiele der US-Fussball-Profi-Liga Major League Soccer erworben.

Die Aktien von General Mills büssten 0,8 Prozent ein. Der Lebensmittelkonzern hatte mit seinem Nettoumsatz im dritten Geschäftsquartal die Markterwartungen enttäuscht.

Die Anteilsscheine von PPG Industries verbilligten sich um gut 1 Prozent. Das Unternehmen plane ein neues Übernahmeangebot für den niederländischen Farben- und Chemikalienkonzerns Akzo Nobel , berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Anfang März hatte Akzo Nobel eine erste Offerte über rund 22 Milliarden Dollar als substanziell zu niedrig zurückgewiesen.

Der Kurs des Euro hielt sich im US-Handel auf dem im europäischen Geschäft erreichten, deutlich höheren Niveau. Nachlassende Sorgen der Anleger vor politischen Turbulenzen in der Eurozone sorgten für Auftrieb. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0813 US-Dollar. Letztmals wurde der Euro Anfang Februar über der Marke von 1,08 Dollar gehandelt. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen gewannen 12/32 Punkte auf 98 17/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,42 Prozent. (awp/mc/pg)

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