CH-Schluss: SMI gibt weitere 0,6% auf 8568 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt weitere 0,6% auf 8568 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch klar im Minus geschlossen. Der Leitindex SMI verharrte den ganzen Tag im roten Bereich und erlitt somit den zweiten Tag in Folge klare Verluste; seit Anfang Woche hat er nun schon rund 1,5% nachgegeben. Als Grund für die Einbussen galten immer grössere Zweifel, ob US-Präsident Donald Trump seine Wahlversprechen wird halten können. Keine Hilfe war ausserdem der stärker werdende Franken.

Konkreter Auslöser für die Zweifel an Trumps Politik waren laut einem Händler mögliche Probleme bei der Umsetzung der geplanten Änderungen im Gesundheitswesen, die auch die angekündigte Steuerreform verzögern könnten. Dies hatte am Vorabend an den US-Börsen zu den grössten Verlusten seit letztem Herbst geführt, was die Börsenstimmung auch hierzulande vor allem zu Handelsbeginn markant trübte. Diese hellte sich erst etwas auf, als sich am Nachmittag in New York zu Handelsbeginn die Kurse stabilisierten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,55% tiefer auf 8’567,88 Punkten; vorübergehend war der Leitindex im frühen Handel bis auf 8’523 Punkte gefallen. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,59% auf 1’358,14 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,57% auf 9’500,13 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln beendeten 23 den Handelstag im Minus, sechs im Plus und einer (SGS) unverändert.

Die grössten Verluste unter den Blue Chips erlitten Dufry (-2,4%), und auch weitere Zykliker wie Kühne+Nagel (-1,6%) und Adecco (-1,1%) waren nicht gefragt. Vor allem erstere hatten sich bislang im Jahresverlauf überdurchschnittlich gut geschlagen.

Um mehr als 2% büssten erneut Galenica (-2,2%) ein, die schon am Vortag nach einer kritischen Analystenstudie unter die Räder gekommen waren. Nur leicht besser schnitten Aryzta (-1,9%) ab, die somit ihrem Ruf als wenig rentable Aktie einmal mehr gerecht wurden.

Deutlich im Minus schlossen ausserdem die beiden Grossbankentitel von CS (-1,8%) und UBS (-1,7%) sowie weitere Finanztitel wie Swiss Re und Swiss Life (je -1,1%). Bereits am Vorabend waren an den US-Börsen die Titel von Grossbanken deutlich abgesackt, weil die von Trump in Aussicht gestellte Bankenregulierungen möglicherweise noch länger auf sich warten lassen. Währenddessen bezeichnete CS-Chef Tidjane Thiam in einem Interview den Börsengang des Schweizer Geschäfts als «eine der Optionen» für die notwendige Kapitalbeschaffung. Früher hatte er noch als «strategischer Schritt» gegolten.

Klar Einbussen verzeichneten auch die schwergewichtigen Novartis (-1,4%). Das Pharmaunternehmen hatte am Morgen einen Rückschlag in einer Studie mit dem Medikament Serelaxin bei Behandlung von akutem Herzversagen vermeldet, was für die meisten Analysten eine negative Überraschung war. Verschiedene Beobachter hatten dem Medikament zuvor ein jährliches Umsatzpotenzial von 1,3 bis 2 Mrd USD zugetraut, womit es den Status eines Blockbusters erreicht hätte.

Deutlich Gewinne erzielten auf der anderen Seite lediglich Sika (+1,0%). Die UBS-Analysten hatten am Berichtstag ihre ‹Buy›-Einstufung nach einem Treffen mit dem Management bestätigt.

Avancen verzeichneten ausserdem die beiden Uhrenaktien Richemont (+0,8%) und Swatch (+0,6%). Sie profitierten von Aussagen von Branchenexperten im Vorfeld der Messe Baselworld. Vertreter der Branche rechnen für das laufende Jahr 2017 mit einer Rückkehr zu Wachstum, nachdem die Umsätze und Exporte 2016 eingebrochen waren. «Wir erwarten nach wie vor eine Stabilisierung der Uhrenexporte im Jahr 2017», sagte zum Beispiel der Präsident des Schweizerischen Uhrenverbands (FH).

Leichte Gewinne verzeichnen ausserdem noch die defensiven Werte von Actelion (+0,2%) sowie von Roche und Sonova (je +0,1%).

Am breiten Markt standen nach der Vorlage von Jahreszahlen Emmi (-1,4%), Meyer Burger (-1,2%) und Investis (-2,3%) im Fokus. Ausserdem richtete sich das Augenmerk auf die Papiere des Pharmaunternehmens Newron (+0,8%), welches am Vorabend von der US-Gesundheitsbehörde FDA grünes Licht für das Mittel Safinamide zur Behandlung von Parkinson erhalten hatte.  (awp/mc/pg)

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