US-Schluss: Dow verharrt bei 20’661 Punkten

US-Schluss: Dow verharrt bei 20’661 Punkten

New York – Nach dem deutlichen Kursrutsch vom Vortag haben die US-Aktienmärkte am Mittwoch zu einer leichten Erholung angesetzt. Der Dow Jones Industrial konnte sich zumindest fangen und schloss mit einem knappen Minus von 0,03 Prozent bei 20’661,30 Punkten. Am Dienstag war der US-Leitindex um mehr als 1 Prozent abgesackt – zuletzt war es im September vergangenen Jahres derart steil bergab gegangen.

Der S&P 500 gewann am Mittwoch 0,19 Prozent auf 2348,45 Zähler. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 kletterte um 0,66 Prozent auf 5367,55 Zähler nach oben. Die Terroranschläge in London hatten dabei letztlich keine nennenswerten Auswirkungen auf die Kurse.

Die Anleger hätten angesichts der Bedenken wegen der Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung Vorsicht walten lassen, hiess es stattdessen. «Der blinde Glaube in Trumps Wachstumspolitik verblasst», kommentierte Craig Erlam vom Onlinebroker Oanda. Damit spielt der Fachmann auf Wahlversprechen Trumps an, insbesondere Steuersenkungen und höhere Staatsausgaben zur Konjunkturbeschleunigung.

«Der neue US-Präsident Donald Trump verspricht, twittert, redet und streitet immer noch, aber wenig Brauchbares ist bislang dabei rausgekommen», kommentierte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets. Nun scheine der Zeitpunkt gekommen, «an dem eine mit Trump-Euphorie vollgepumpte Wall Street heiss gelaufen ist und die Rally der vergangenen Monate hinterfragt», so Stanzl.

Neue Daten aus der US-Immobilienbranche hatten keinen merklichen Einfluss auf die Kurse. In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im Februar deutlicher als erwartet zurückgegangen. Die Hauspreise haben zum Jahresauftakt überraschend stagniert.

Unter den Einzelwerten sackten die im Dow gelisteten Aktien von Nike um mehr als 7 Prozent ab und waren damit klares Schlusslicht im Leitindex. Auf diesem tieferen Niveau waren die Papiere letztmals Anfang Februar zu finden. Dem weltgrössten Sportartikelkonzern sitzt die Konkurrenz im Nacken. Ein nicht ganz so stark wie erhofft ausgefallenes Umsatzwachstum im dritten Geschäftsquartal sowie schwächere Auftragseingänge verschreckten die Anleger. Analysten sahen in dem Zahlenwerk ein Indiz, dass Konkurrenten wie Adidas dem Branchenprimus Marktanteile abjagen – gerade auf dem wichtigen US-Markt.

Den Logistikkonzern FedEx kommt die Übernahme seines niederländischen Rivalen TNT Express zwar teurer zu stehen als gedacht. Gleichwohl stellte Unternehmenschef Fred Smith den Anlegern eine höhere Profitabilität in Aussicht. Die FedEx-Anteilsscheine gewannen 2,1 Prozent und standen damit im S&P-100-Index an der Spitze.

Die Papiere von General Electric (GE) reagierten mit einem Plus von 0,5 Prozent auf die Bekanntgabe neuer finanzieller Ziele. So soll im Industriegeschäft der bereinigte operative Gewinn 2017 auf 17,2 Milliarden Dollar steigen. Ausserdem will GE die Fixkosten in der Industriesparte in den kommenden beiden Jahren um jeweils eine Milliarde senken. Zugleich wurde die Entlohnung des Top-Managements stärker an den Geschäftserfolg gekoppelt.

Die Titel von US Steel verteuerten sich um 2,4 Prozent. Sie profitierten von einer positiven Studie der US-Grossbank JPMorgan, die das Kursziel erhöhte und die Aktie zum kauf empfahl. Zudem hob die Ratingagentur Fitch den Ausblick für den Stahlkonzern von «Negative» auf «Stable».

Der Euro konnte im späten US-Handel die Marke von 1,08 US-Dollar zurückerobern und tendierte nur wenig verändert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0802 Dollar. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen erhöhten sich um 5/32 Punkte auf 98 22/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,40 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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