US-Schluss: Dow Jones erneut praktisch unverändert

US-Schluss: Dow Jones erneut praktisch unverändert

New York – An der Wall Street ist am Donnerstag zum Handelsschluss wieder Ernüchterung eingekehrt. Als Grund wurde die von den Republikanern verschobene Abstimmung im US-Repräsentantenhaus über ein Gesetz zur Abschaffung der US-Gesundheitsreform «Obamacare» genannt. Zuvor hatte im Verlauf eine freundliche Marktstimmung vorgeherrscht.

Der Dow Jones Industrial endete wie am Vortag mit einem minimalen Verlust von 0,02 Prozent bei 20 656,58 Punkten. Der S&P 500 sank um 0,11 Prozent auf 2345,96 Zähler. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 0,23 Prozent auf 5355,14 Punkte.

Der alternative Gesetzentwurf für eine Gesundheitsversicherung, hinter den Präsident Donald Trump sein volles politisches Gewicht geworfen hatte, erzielte offensichtlich nicht genügend Stimmen im eigenen Lager. Das Weisse Haus hatte bis zuletzt darum gerungen, die zersplitterte Partei hinter dem Entwurf zu vereinen.

Der Chef der regionalen Notenbank von San Francisco, John Williams, sieht die US-Notenbank weiter auf Straffungskurs. Er könne sich für dieses Jahr drei oder sogar mehr Zinsanhebungen vorstellen, zitierte ihn das «Wall Street Journal» in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. An den Finanzmärkten werden nach der jüngsten Zinsstraffung Anfang März zwei weitere Anhebungen erwartet.

Neue Daten zum US-Immobilienmarkt hatten kaum Einfluss auf die Kurse. So sind die Verkäufe neuer Häuser im Februar zum Vormonat um 6,1 Prozent gestiegen und damit stärker als erwartet.

Unter den Einzelwerten blieben die Aktien von Apple im Blick. Der Computerkonzern kündigte die Übernahme der Automations-App Workflow an. Zuletzt notierten die Papiere 0,35 Prozent leichter und gehörten damit zu den schwächsten Dow-Werten. Am Dienstag hatten sie noch ein Rekordhoch erreicht.

Spitzenreiter im Leitindex waren die Titel von Nike mit einem Plus von 2,69 Prozent. Händler sahen dabei einige Schnäppchenjäger am Werk, nachdem die Aktien vom Vortag um rund 7 Prozent abgesackt waren. Der weltgrösste Sportartikelkonzern hatte mit einem nicht ganz so stark wie erhofft ausgefallenen Umsatzwachstum im dritten Geschäftsquartal sowie schwächeren Auftragseingängen die Anleger verschreckt.

Intel-Papiere verloren 0,28 Prozent an Wert. Der Halbleiterkonzern hatte eine leichte Erhöhung der Quartalsdividende angekündigt, was den Anlegern offenbar nicht genug war.

Der zweitgrösste US-Autobauer Ford enttäuschte die Investoren mit einer verhaltenen Gewinnprognose. Für das laufende erste Quartal stellte der Konzern am Donnerstag ein bereinigtes Ergebnis zwischen 30 und 35 Cent je Aktie in Aussicht. Die Erwartungen der Analysten hatten bei 47 Cent gelegen. Als Gründe nannte Ford höhere Kosten, geringere Verkaufszahlen und ungünstige Wechselkurse. Die Anteilsscheine fielen um 0,85 Prozent.

Der Nettoumsatz von Accenture hat im zweiten Geschäftsquartal die durchschnittliche Analystenschätzung etwas verfehlt. Enttäuscht habe die Unternehmensberatung aber vor allem mit dem Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016/17, hiess es. Die Accenture-Papiere sackten am Ende des S&P-100-Index um 4,52 Prozent ab.

Positive Analystenkommentare bescherten den Anteilsscheinen von Ferrari ein Plus von 3,73 Prozent auf 70,72 Dollar. Die Bank Citigroup hatte die auch in Mailand gelisteten Aktien zum Kauf empfohlen. Die Analysten der Bank Morgan Stanley halten im günstigsten Fall einen Kursanstieg auf bis zu 100 US-Dollar für möglich.

Der Eurokurs hat sich am Donnerstag auch im US-Handel etwas unterhalb der Marke von 1,08 US-Dollar bewegt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0787 Dollar. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen büssten 1/32 auf 98 19/32 Punkte ein und rentierten mit 2,41 Prozent. (awp/mc/upd/pg)

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