CH-Schluss: SMI gibt 1,2% auf 8’529 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 1,2% auf 8’529 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag mit deutlichen Verlusten beendet. Nach einem freundlichen Handelsstart fielen die Kurse schnell zurück, wobei sich die Verluste nach der negativen US-Eröffnung am späteren Nachmittag noch etwas akzentuierten. Zu Handelsbeginn hatten laut Händlern vor allem die guten US-Vorgaben vom Montag sowie starke Konjunkturdaten aus China gestützt. Angesichts der am kommenden Sonntag anstehenden Wahlen in Frankreich sowie den geopolitischen Risiken in Asien und dem Nahen Osten seien die Marktteilnehmer dann aber auf Nummer sicher gegangen und hätten Gewinne mitgenommen, hiess es.

Im Gegensatz zur politischen Lage präsentiert sich die Konjunkturlage weiter relativ gut. Nach den kräftigen Gewinnen im Anschluss an die Wahl Trumps sei aber seit Ende Februar eine gewisse Zurückhaltung bei den Investoren festzustellen, so die ZKB in einem Kommentar. Zudem mahne auch die Saisonalität unter dem Stichwort «Sell in May» zu Vorsicht. Stark verkauft wurden hierzulande vor allem Finanzwerte und konjunktursensitive Titel, während sich die defensiven Titel etwas besser hielten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss die Sitzung 1,16% tiefer bei 8’529,28 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab 1,18% auf 1’358,52 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,07% auf 9’602,33 Zähler nach. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen bis auf einen alle im Minus.

Den ganzen Tag im Fokus standen einmal mehr die Papiere der Credit Suisse (-1,7%), die damit bei den grössten Verlierern waren. Die Bank hat bekanntlich vor Ostern den «freiwilligen» Verzicht der Konzernleitung auf Teile der Vergütung bekanntgegeben und nun am Dienstag die angepassten Vergütungstraktanden publiziert. Ob der Vergütungsbericht an der GV angenommen wird, ist aber sehr ungewiss. Die wichtigsten Aktionärsvertreter lehnen ihn jedenfalls weiter ab. Am Markt beschäftigte aber vor allem auch die Kapitalsituation der Grossbank bzw. die Frage, was dahingehend geplant ist. Die Bank Vontobel beispielsweise verwies darauf, dass diese Frage noch immer offen sei.

Ähnlich schwach schnitten aber auch UBS (-1,6%) ab. Die Grossbankentitel standen auch unter verstärkter Beobachtung, da die US-Banken Goldman Sachs und Bank of Amerika am frühen Nachmittag Angaben zum ersten Quartal gemacht hatten. Während erstere hinter den Erwartungen zurückblieb, schnitt letztere etwas besser ab als die Schätzungen. Am Tabellenende lag mit Julius Bär (-3,3%; -1,64 CHF) ein weiterer Bankentitel, was hier aber vor allem mit dem Abgang der Dividende (1,20 CHF) zu erklären war.

Die grössten Abgaben waren sonst – ohne News dazu – bei den stets volatilen Papieren des Backwarenkonzerns Aryzta (-2,5%) zu finden. Und klar auf der schwachen Seite zeigten sich auch die Industrietitel LafargeHolcim (-2,0%), Swatch (-1,9%), Clariant (-1,8%) oder Sika (-1,8%).

ABB (-1,1%) holten gegen Schluss etwas auf. Der Technologiekonzern wird diesen Donnerstag seine Zahlen für das erste Quartal bekannt geben. Noch im Fokus stand hier auch die GV vom vergangenen Donnerstag, als eine überraschend hohe Zahl von Aktionären den Vergütungsbericht und die Entlastung des Verwaltungsrats abgelehnt hat. Klare Einbussen mussten auch die grossen Pharmawerte Roche (-1,5%) und Novartis (-1,4%) trotz positiver Meldungen zu Medikamenten hinnehmen.

Bester Blue Chip waren die Papiere des Versicherers Bâloise, die unverändert aus dem Tag gingen. Einigermassen gut hielten sich u.a. auch Dufry (-0,2%), Givaudan (-0,3%), Kühne+Nagel (-0,4%) oder Nestlé (-0,7%). Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern und der Transportlogistiker werden ebenfalls am nächsten Donnerstag Ergebnisse für die Periode Januar bis März veröffentlichen.

Im breiten Markt stachen u.a. Von Roll (+5,2%) heraus. Nach einer bereits positiven Vorwoche erhielt der Titel zum Wochenbeginn Rückenwind von einer positiven Erwähnung in der Wochenendpresse. Gut zulegen konnten auch CFT (+5,4%) oder SNB (+3,5%).

GAM (-3,7%) büssten derweil nach der überraschenden Publikation von Erstquartals-Resultaten klar an Terrain ein. Von Gewinnmitnahmen vor der GV nächste Woche war hier u.a. die Rede. Grössere Abgaben gab es auch noch für Wisekey (-11%), Santhera (-6,5%) oder Airesis (-6,3%). (awp/mc/upd/ps)

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