US-Schluss: Dow gibt 0,6% auf 20’404 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 0,6% auf 20’404 Punkte nach

New York – Der Dow Jones Industrial hat am Mittwoch an seine schwache Vortagsentwicklung angeknüpft. Im Handelsverlauf weitete der US-Leitindex seine Verluste aus – zum Schluss stand er 0,58 Prozent im Minus bei 20’404,49 Punkten.

Neben den anhaltenden politischen Unsicherheiten belastete der Kursrutsch der schwer gewichteten IBM-Aktie nach enttäuschenden Quartalszahlen des IT-Riesen. Der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed («Beige Book»), dem zufolge die amerikanische Wirtschaft sowie die Beschäftigung in den sechs Wochen bis Ende März moderat gewachsen waren, hatte keinen erkennbaren Kurseinfluss.

Etwas besser als der Dow schlugen sich die anderen Aktienindizes, die schon am Dienstag weniger nachgegeben hatten als der Leitindex: Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es letztlich um 0,17 Prozent auf 2’338,17 Zähler bergab, während der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ein Plus von 0,15 Prozent auf 5’399,64 Punkte behauptete.

Auch am Mittwoch sorgten die durchwachsenen Unternehmenszahlen für keinen rechten Schub. Zudem bremsten die Sorgen rund um den Atom-Streit mit Nordkorea, die am Sonntag anstehende, erste Runde der französischen Präsidentschaftswahlen und die für Juni angesetzten Neuwahlen in Grossbritannien die Kauflust.

IBM hatte zum Jahresauftakt weiter unter der Schwäche im traditionellen Computer-Kerngeschäft gelitten und meldete nun das 20. Quartal in Folge einen Umsatzrückgang. Der Konzern tut sich schwer mit dem von Vorstandschefin Ginni Rometty forcierten Wandel hin zum modernen Anbieter von Cloud-Services, Daten-Analyse, künstlicher Intelligenz und Sicherheits-Software. Die Papiere büssten als abgeschlagenes Dow-Schlusslicht 4,92 Prozent ein.

Bei Yahoo setzten auch gute Zahlen keine Energien frei: Die Aktien sanken um 1,18 Prozent, obwohl das kriselnde Online-Urgestein im letzten eigenständigen Quartal vor der Übernahme des Kerngeschäfts durch den Telekomkonzern Verizon besser als erwartet abgeschnitten hatte.

Dagegen erfreute die Investmentbank Morgan Stanley ihre Aktionäre: Mit einem Ertrags- und Gewinnsprung in den ersten drei Monaten des Jahres hatte sie an ihr gutes Ergebnis aus dem Schlussquartal 2016 angeknüpft. Mit einem Plus von 2,01 Prozent gehörten die Aktien zu den besseren Werten im S&P 500.

Die an der New Yorker Börse gelisteten Anteilscheine des Autobauers Fiat Chrysler profitierten mit plus 2,36 Prozent von guten Absatzzahlen. Im März hatte das Unternehmen in Europa 17,7 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als ein Jahr zuvor. Beim Elektroautobauer Tesla konnten sich die Investoren über einen Kursanstieg von 1,76 Prozent freuen. Tesla-Chef Elon Musk hatte im Streit mit der IG Metall eine Jobgarantie für die Mitarbeiter des übernommenen deutschen Autozulieferer Grohmann abgegeben.

Dass die Fernsehsenderkette Sinclair Broadcast den Zeitungs- und TV-Konzern Tribune Media kaufen will, nützte den Aktien des Interessenten mehr als denen des Übernahmeziels: Während Sinclair um 3,06 Prozent zulegten, schafften Tribune lediglich ein Plus von 1,88 Prozent auf 38,41 US-Dollar. Beim Blick auf den gebotenen Preis je Aktie «im hohen 30-Dollar-Bereich» überrascht der mässige Kursanstieg der Tribune-Titel allerdings nicht, die schon am Dienstag bei 37,70 Dollar geschlossen hatten.

Der Euro zollte mit einem leichten Minus dem starken Vortag Tribut und kostete im New Yorker Handel zuletzt 1,0715 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,0725 Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verloren 12/32 Punkte auf 100 10/32 Punkte und rentierten mit 2,21 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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