Panalpina schreibt weniger Gewinn im ersten Quartal

Panalpina schreibt weniger Gewinn im ersten Quartal
Panalpina-CEO Stefan Karlen. (Foto: Copyright Panalpina Management Ltd.)

Basel – Der Transport- und Logistikkonzern Panalpina hat wie erwartet auch im ersten Quartal 2017 das ungemütliche Umfeld im Seefrachtgeschäft zu spüren bekommen. Der Margendruck aus dem Schlussquartal 2016 hielt an und das Geschäft war erneut unprofitabel. Einen Lichtblick bieten die sowohl in der See- wie auch in der Luftfracht verzeichneten Volumenzuwächse.

Der Nettoumsatz ging von Januar bis März insgesamt um 2,3% auf 1,28 Mrd CHF zurück. Der um die volatilen Frachtraten bereinigte und deshalb aussagekräftigere Bruttogewinn sank deutlicher und zwar um 8,8% auf 332,7 Mio. Trotz tieferer Betriebskosten resultiert beim Betriebsergebnis auf Stufe EBIT ein Rückgang um knapp einen Drittel auf 16,4 Mio CHF und beim Reingewinn von 28% auf 12,4 Mio, wie Panalpina am Freitag mitteilte.

Die Konzernleitung hatte bei Vorlage der Zahlen für 2016 im März bereits angekündigt, dass das erste Quartal hinter der entsprechenden Vorjahresperiode zurückbleiben dürfte. Die Markterwartungen wurden dennoch auf allen Stufen verfehlt. Analysten hatten im AWP-Konsens den Nettoumsatz auf 1,32 Mrd CHF, den Bruttogewinn auf 339,0 Mio, den EBIT auf 20,6 Mio und den Reingewinn auf 16,2 Mio CHF veranschlagt.

Seefracht schreibt weitere rote Zahlen
Im Seefrachtgeschäft setzte sich der durch die Pleite der südkoreanischen Reederei Hanjin im Herbst letzten Jahres ausgelöste Margendruck fort. Auf Stufe EBIT resultiert wie im Vorquartal ein Verlust, der mit 3,2 Mio CHF jedoch nicht so tief ausfiel (Q4 -6,9 Mio). Die Transportvolumen nahmen allerdings um 7% zu, während der Markt um von Panalpina geschätzte 4% zulegte. Die Handelsrouten über den Atlantik und zwischen Asien und Europa hätten zum Wachstum beigetragen.

Eine deutliche Volumensteigerung wurde auch im Luftfrachtgeschäft verzeichnet (+8% vs. +6% Gesamtmarkt), wobei die Handelsrouten von Asien nach Europa und umgekehrt positiv hervorgehoben werden. Der Bruttogewinn pro Tonne ging jedoch um 10% auf 620 CHF zurück und der EBIT um 3,9% auf 17,1 Mio, womit sich die sogenannte Konversionsmarge auf 11,8% von 12,0% leicht verschlechterte.

Im Geschäftsbereich Logistik, wo Dienstleistungen im Bereich Lagerhaltung und der Warenströme angeboten werden, nahm der Bruttogewinn um 16% auf 82,5 Mio CHF ab. Man habe sich aus weiteren unprofitablen Anlagen zurückgezogen, was diesen Rückgang verursacht hat, heisst es. Dank eines starken Quartalsendes und zusätzlicher Verbesserungen der zugrunde liegenden Profitabilität nahm allerdings der EBIT um rund ein Drittel auf 2,4 Mio CHF zu, was dem höchsten jemals verzeichneten Quartalsergebnis entspreche.

Margenverbesserung im zweiten Quartal und weiteres Marktwachstum erwartet
Für das zweite Quartal sei eine weitere Margenverbesserung zu erwarten, zeigte sich CEO Stefan Karlen an einer Telefonkonferenz zuversichtlich. Auch rechnet er mit einer anhaltenden Belebung des globalen Warenaustauschs. «Unsere im März formulierte Guidance eines für 2017 erwarteten Marktwachstums von 2 bis 3% sowohl im See- wie auch im Luftfrachtgeschäft dürfte zu konservativ sein. Nach den im ersten Quartal unerwartet deutlich gestiegenen Transportvolumen sollte auch das zweite Quartal stark werden.»

Was danach kommt, lasse sich aufgrund der derzeitigen Marktdynamik allerdings kaum prognostizieren. Panalpina hatte sich für 2017 auf die Fahnen gestrichen, in beiden Geschäftsfeldern jeweils schneller als der Markt zu wachsen, was im ersten Quartal gelungen ist.

An der Börse kommen die News insgesamt gut an. Analysten streichen das solide Volumenwachstum sowie Verbesserungen gegenüber dem Vorquartal heraus. Die Panalpina-Aktie steht am Freitagnachmittag 7,3% im Plus bei 130,10 CHF.

Die im März vorgelegten Zahlen zum Schlussquartal 2016 hatten noch enttäuscht. In der Folge strichen diverse Analysten ihre Kursziele zusammen und senkten teilweise auch die Anlageeinstufungen (u.a. Merrill Lynch auf «Underperform» und Goldman Sachs auf «Sell»). Damals war die Aktie auf das bisherige Jahrestief von 117,50 CHF gesunken, das Jahreshoch wurde Anfang Januar bei 131,90 CHF markiert und ist damit wieder in Sichtweite. (awp/mc/upd/ps)

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