CH-Schluss: SMI gewinnt 1,0% auf 8’980 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 1,0% auf 8’980 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel mit erneuten Aufschlägen beendet. Der SMI setzte den Höhenflug mit nur einem Minus-Tag in der vergangenen und aktuellen Börsenwoche unvermindert fort und der Leitindex schloss mit einem neuen 52-Wochen-Hoch von 8’980 Punkten. Die Anleger setzen offenbar auf einen klaren Vorteil des europafreundlichen Emmanuel Macron beim entscheidenden Wahlgang in Frankreich am kommenden Sonntag. Gleichzeitig warnen verschiedene Beobachter davor, sich zu früh in Sicherheit zu wiegen.

Unterstützung kam am Nachmittag von Seiten einer gehaltenen Wall Street. Die amerikanische Notenbank habe sich vom Vortag die Türe für einen weiteren Zinsschritt im Juni offen gelassen, hiess es in Marktkreisen. In den USA war die Produktivität ausserhalb der Landwirtschaft im ersten Quartal stärker rückläufig als erwartet und das Handelsbilanzdefizit im März etwas geringer als prognostiziert.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,99% höher auf 8’980,02 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,82% auf 1’432,76 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,89% auf 10’162,93 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 26 im Plus, drei im Minus und einer (SGS) unverändert.

Bei dem Versicherer Swiss Re (+1,8%) fiel trotz hoher Kosten im Zusammenhang mit dem Zyklon «Debbie» das Quartalsergebnis überraschend solide aus. Weder die gebuchten Bruttoprämien, noch der Reingewinn waren im befürchteten Ausmass rückläufig. Analysten zeigen sich vom geringeren Rückgang bei den gebuchten Bruttoprämien überrascht. Die Prämienentwicklung sei weniger stark gefallen, als dies die Aussagen zur Januar-Erneuerungsrunde hätten vermuten lassen, hiess es. Auch beim Combined Ratio im Sachrückversicherungsgeschäft war man in Expertenkreisen von einem stärkeren Anstieg ausgegangen.

Im Sog von Swiss Re rückten auch Swiss Life (+1,2%), Bâloise (+1,5%) und Zurich (+0,9%) vor.

Tagesgewinner im SMI/SLI waren die volatilen Aryzta (+4,2%). Schwergewicht Nestlé (+2,3%) sorgte mit einem kräftigen Schlussspurt für einige Pluspunkte im SMI. Der Konzern hat sich in Italien von Tiefkühlkostmarken getrennt. Das belege die Handlungsbereitschaft des neuen Konzernchefs, hiess es aus Marktkreisen. Die Aktien der Pharmakonzerne Roche (+1,1%) und Novartis (+0,2%) schlossen ebenfalls im Plus.

LafargeHolcim (+1,0%) konnten sich von den Verlusten nach den Erstquartalszahlen am Mittwoch teilweise erholen. Zudem hatten die Aktionäre an der GV der Führung einen Denkzettel verpasst. Statt sich für das erfreuliche Quartalsergebnis feiern zu lassen, musste der VR zu den Vorgängen um ein Lafarge-Werk in Syrien Stellung nehmen und wurde nur knapp entlastet.

CS (+1,0%) rangierten ebenfalls in der Spitzengruppe. Die Bank hat eine Einigung mit den US-Behörden im Rechtsstreit um faule Hypothekenpapiere erzielt. Die Vergleichssumme von 400 Mio USD war per Ende des ersten Quartals durch Rückstellungen gedeckt, allerdings hatte die Bank wegen diesem Fall den Gewinn für das Gesamtjahr 2016 nach unten revidiert. Nun hat die CS ihre Rückstellungen für Rechtsrisiken erneut angehoben.

UBS (+0,9%) drehten mit Abschluss der GV ins Plus. Die Aktionäre stimmten allen Anträgen zu, auch dem im Vorfeld von der Aktionärsvereinigung Actares kritisierten Vergütungsbericht. Derweil weckte CEO Sergio Ermotti in seiner Rede Hoffnungen auf eine künftig höhere Ausschüttung, wenn die Rechts- und regulatorischen Kosten zukünftig sinken sollten.

Einbussen verzeichneten einzig die seit dem Vortag im SMI gelisteten Lonza (-1,5%), Dufry (-1,5%) und Syngenta (-0,3%).

Im breiten Markt büssten Molecular Partners nach Quartalszahlen rund 13% ein. Auf der Gegenseite waren Schlatter (+12%) auffällig stark. Edmond de Rothschild (Aktie -2,5%, -425 CHF) legten bereinigt um den Dividendenabschlag von 750 CHF zu.

Evolva (unv.) meldete zwei Verträge für den Vertrieb von Veri-te in Europa mit den Unternehmen Breko und Natural. (awp/mc/upd/ps)

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