Arbeitslosenquote sinkt im April leicht auf 3,3 Prozent

Arbeitslosenquote sinkt im April leicht auf 3,3 Prozent

Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ist im April 2017 deutlich gesunken. Der Rückgang ist der grösste seit über fünf Jahren, wobei der Hauptteil auf saisonale Gründe zurückzuführen ist. Für den Verlauf erwarten die Ökonomen des Bundes einen weiteren leichten Rückgang und für das Gesamtjahr 2017 weiterhin einen Durchschnittswert von 3,2%.

Ende Monat waren laut Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) vom Dienstag 146’327 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 5’953 weniger als im Vormonat. Rund 27’000 Neuzugänge standen dabei rund 33’000 Abgängen gegenüber, wie Boris Zürcher, Leiter der Direktion Arbeit beim Seco an einem Call für Journalisten sagte. Der Rückgang sei ausserdem der grösste seit 2011. Die Arbeitslosenquote sank damit auf 3,3% von 3,4%, während der saisonbereinigte Wert bei 3,3% verharrte. Letzterer ist seit Oktober 2015 unverändert.

Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 3’213 Personen bzw. 2,1%, wobei die Quote damals ebenfalls bei 3,3% gelegen hatte. Die vom Seco publizierten Zahlen für den April lagen im Bereich der Schätzungen. Von AWP befragte Ökonomen hatten Werte von 3,2% bis 3,3% sowohl für die unbereinigte wie auch für die bereinigte Zahl prognostiziert.

Hohe saisonale Komponente
90% des Rückgangs im April seien auf saisonale Komponenten zurückzuführen, so Zürcher. Die Entwicklung passe in die Erwartung des Seco, wonach die Quote bis in den Sommer stetig, aber langsam weiter sinken werde. Für das Gesamtjahr 2017 geht das Seco weiterhin von einem Durchschnittswert von 3,2% aus, wobei das Seco in gut einem Monat eine überarbeitete (Konjunktur-)Prognose veröffentlichen wird.

Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) verringerte sich im Berichtsmonat um 1’347 Personen (-7,7%) auf 16’216, wobei die Quote auf 2,9% von 3,2% sank. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl von jungen Arbeitslosen um 9,3%.

Der relativ grosse Rückgang darf allerdings nicht überinterpretiert werden. Er sei vor allem mit den geringeren Anreizen der Arbeitslosenversicherung für junge Arbeitslose zu erklären, so Zürcher. So beträgt etwa die Taggeldbezugsdauer für Studienabgänger ohne Einzahlungen bei der Kasse lediglich 90 Tage, während sie im Maximum für ältere Arbeitslose bei 520 Tagen liege.

Tourismus mit Zwischensaison im April
Nach Kantonen war Graubünden der einzige mit einer steigenden Anzahl Arbeitsloser. Dies dürfte vor allem mit der Zwischensaison im April beim Gastgewerbe und bei der Hotellerie zusammenhängen, so der Seco-Verantwortliche. Bei den Branchen war die Zahl im Baugewerbe deutlich rückläufig, aber auch die gesamte Industrie habe sich positiv entwickelt mit leichten bis deutlicheren Rückgängen in allen Unterbranchen.

Insgesamt wurden im Berichtsmonat 208’357 Stellensuchende registriert, 8’891 weniger als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode sank diese Zahl damit um 2’569 Personen (-1,2). Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen verringerte sich derweil ganz leicht auf 12’119 Stellen.

Im Februar 2017 – neuere Zahlen dazu liegen nicht vor – waren 5’493 Personen von Kurzarbeit betroffen und damit 12% weniger als im Vormonat. Die Zahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 7 auf 534 Einheiten, die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 16% auf 301’398 Stunden ab. In der entsprechenden Vorjahresperiode waren 351’674 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 6’026 Personen in 660 Betrieben verteilt hatten.

Relativ viele weiterhin beim RAV
Die Zahl der Personen, die im Verlauf des Februars ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten, belief sich gemäss Seco auf 3’035. Von diesen seien rund ein Fünftel nach 60 Tagen weiter beim RAV gemeldet und würden dort weiterhin Beratungsdienstleistungen erhalten, so Zürcher. Ein Sechstel habe nach dieser Zeit zudem einen neuen Job gefunden. (awp/mc/upd/ps)

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