Vaquita: Letzte Chance für „Pandas der Meere“

Vaquita: Letzte Chance für „Pandas der Meere“
Weltweit leben nur noch 30 Vaquitas. (Foto: Paula Olson)

Zürich – Weltweit leben noch 30 Vaquitas. Die kleinsten Meeressäuger der Erde stehen kurz vor dem Aussterben. Ein Verbot von Stellnetzen läuft Ende Mai aus. Mit einer globalen Petition fordert der WWF die Regierung von Mexiko auf, sich wirkungsvoll für den Schutz der Vaquitas – auch „Pandas der Meere“ genannt – einzusetzen.

Vom Vaquita gibt es weltweit noch maximal 30 Exemplare. Der Schweinswal lebt nur im Golf von Kalifornien und ist der am stärksten gefährdete Meeressäuger. Die wegen ihrer auffälligen Zeichnung „Panda der Meere“ genannten Vaquitas bleiben in den Stellnetzen hängen, welche die Fischer für den Fang anderer Fischarten und für den Krevettenfang ausbringen. Verheddert sich ein Vaquita in solch einem Netz, gibt es kein Entrinnen mehr und das Tier ertrinkt. Die letzten lebenden Vaquitas stehen daher kurz vor dem Aussterben. Ihr Bestand ging zwischen 2011 und 2016 um 90 Prozent zurück. „Der Vaquita wurde vor weniger als 60 Jahren entdeckt“, sagt Alice Eymard-Duvernay vom WWF Schweiz. „In dieser kurzen Zeit hat der Mensch die Art an den Rand des Aussterbens gebracht. Wenn wir nicht sofort handeln, besteht die Gefahr, den Vaquita für immer zu verlieren.“

Stimmen für die Vaquitas
Der WWF hat deshalb eine weltweite Not-Petition lanciert, die sich an den mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto richtet und den Schutz des Golfs von Kalifornien fordert. Hauptgrund für die akute Gefahr ist die illegale Fischerei nach Totoaba, einem ebenfalls vom Aussterben bedrohten Fisch. Wenn Wilderer nach Totoabas fischen, lassen sie ihre Netze oft an Ort und Stelle als sogenannte Geisternetze zurück. Im Golf von Kalifornien gilt zwar seit zwei Jahren ein Verbot von Stellnetzen. Dieses läuft nun Ende Mai aus. Die mexikanische Regierung hat dieses Verbots aber nie konsequent durchgesetzt.

Null-Toleranz für Stellnetze
Der WWF setzt sich seit Jahren gegen die illegale Fischerei vor Ort ein. Er sammelt Geisternetze ein und hilft, Fischereigeräte zu entwickeln, welche für Vaquitas ungefährlich sind, und er bildet die lokalen Fischer auf die neuen Geräte aus. Nun fordert er von der mexikanischen Regierung ein permanentes Verbot von Stellnetzen, das Einsammeln sämtlicher Geisternetze, einen Stopp der illegalen Fischerei und eine Verschärfung der gesetzlichen Massnahmen. Es wird ausserdem geprüft, ob der Vaquita mit einem Zuchtprogramm gerettet werden kann. (WWF/mc/pg)

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