Christian Dior will sich von Arnault und LVMH kaufen lassen

Christian Dior will sich von Arnault und LVMH kaufen lassen
LVMH-Chef Bernard Arnault.

Paris – Der Milliardär Bernard Arnault und seine Familie sortieren ihr Luxusgeschäft neu. In einem milliardenschweren Deal soll das operative Geschäft der Modemarke Christian Dior unter das Dach des Luxusgüter-Konzerns LVMH wandern. Beim Verwaltungsrat von Dior und den Arbeitnehmern rennt Arnault mit seinen Avancen offene Türen ein. Jetzt müssen nur noch die übrigen Dior-Aktionäre mitziehen. Denn die Mehrheit der Anteile gehört Arnault längst.

Nachdem Arnault seine Pläne bereits Ende April veröffentlicht hatte, verschaffte die Nachricht von ausbleibendem Widerstand dem Kurs der Dior-Aktie am Dienstag etwas Auftrieb. Am frühen Nachmittag lag er an der Pariser Börse mit 0,24 Prozent im Plus bei 253,65 Euro. Die LVMH-Aktien notierten nach mehrfachem Auf und Ab mit 0,04 Prozent im Minus bei 228,15 Euro.

Dior-VR hält Arnaults Angebot für fair
Der Dior-Verwaltungsrat hatte am Morgen bekanntgegeben, dass der Arnaults Offerte für fair halte – und seinen Aktionären die Annahme empfohlen. Auch die Arbeitnehmervertretung der Modesparte Christian Dior Couture habe sich dafür ausgesprochen, hiess es.

Die Arnault-Familie will Christian Dior für rund 12,1 Milliarden Euro komplett übernehmen und das Modegeschäft in den französischen Louis-Vuitton-Konzern LVMH einbringen. Dem Arnault-Clan gehören bereits gut 74 Prozent der Dior-Aktien und 85 der Stimmrechte bei dem Unternehmen. Dior ist wiederum mit 41 Prozent an LVMH beteiligt. Bei LVMH kam die Familie dadurch auf eine direkte und indirekte Beteiligung von fast 47 Prozent.

Arnaults Offerte taxiert Christian Dior Couture den Angaben zufolge auf einen Unternehmenswert von 6,5 Milliarden Euro. Die gesamte Übernahme will die Familie in bar und mit Aktien bezahlen. Der Zukauf soll das LVMH-Geschäft mit Mode- und Lederprodukten stärken. Zudem würde sich die Beteiligungsstruktur merklich vereinfachen.

Zu LVMH gehören etwa der Douglas-Konkurrent Sephora sowie Luxuskaufhäuser, Duty-Free-Geschäfte an Flughäfen und Läden auf Kreuzfahrtschiffen. Der Name stammt von der Modemarke Louis Vuitton, der Champagnermarke Moët und dem Cognac Hennessy. Christian Dior bietet etwa Luxus-Kleidung, Lederwaren, Schuhe, Uhren, Parfums und Kosmetik an. (awp/mc/upd/ps)

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