GRIMALDI & PARTNERS – Aktienmärke: Aussichten zweites Halbjahr 2017

GRIMALDI & PARTNERS – Aktienmärke: Aussichten zweites Halbjahr 2017
Von Silvano Grimaldi, GRIMALDI & PARTNERS AG, Zürich.

Die europäischen Aktienmärkte haben in der ersten Jahreshälfte bereits eine beachtliche Performance um die 10% hingelegt. Die US-Börsen haben mit rund 7% nur leicht weniger gemacht. Beachtlich waren die Avancen beim deutschen Aktienindex DAX: Anfang Mai wurde das Allzeithoch wieder geknackt und neue Bestmarken wurden erreicht.

„Sell in May and come back in September? “
Nun, nach der guten Performance während den ersten fünf Monaten fragen sich viele Anleger, ob es nicht besser wäre, Gewinne mitzunehmen. Wird die Börsenregel „Sell in May and go away“ dieses Jahr Gültigkeit haben?

Die Bäume wachsen nicht in den Himmel
Die steile Aufwärtsbewegung der letzten Wochen spricht auf jeden Fall für eine Pause. In der Tat sind die Hauptaktienmärkte seit Mitte Mai nicht mehr gestiegen. Dies belegt einmal mehr, dass die Aktienkurse nicht einfach linear nach oben steigen können. Im Moment sind die Aktienmärke in einer korrektiven Phase, also in einer Konsolidierung. Diese dürfte nicht das Vorzeichen einer Sommerkorrektur, sondern vielmehr die Basis für einen erneuten Anstieg an den Aktienmärkten sein.

Zweite Jahreshälfte: Lieber dabei sein
Die Sommermonate gelten zwar rein statistisch betrachtet als schwach. Allerdings spricht einiges dafür, dass Anleger „aus dem Zug nicht aussteigen sollen“.

Erstens haben die politischen Unsicherheiten in Europa mit der Wahl des europafreundlichen französischen Präsidenten Emmanuel Macron deutlich abgenommen – was die Briten mit Ihrem Austrittsentscheid aus der EU noch mehr in das Abseits rückt. Die Wiederwahl der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel von September 2017 dürfte bereits sichere Sachen sein. Die Bundestagswahlen werden so oder so keinen Erdrutsch auslösen.

Zweitens gilt die gute wirtschaftliche Lage nach wie vor als kursstützend, unter anderem niedrige Zinsen und Inflation sowie steigende Unternehmensgewinne. Diese Faktoren haben schon immer für mehr Risikoappetit gesorgt.

Drittens soll ein wichtiger Aspekt nicht vergessen werden: Die europäischen Aktienmärkte, mit Ausnahme des DAX, befinden sich immer noch gegenüber den erreichten Höchstständen vom Sommer 2015 im Minus und sie sind erst daran, diese Lücke – wie das Beispiel DAX zeigt – zu schliessen.

Wie aus der Chart ersichtlich, ist der Eurostoxx 50 daran, die Lücke seit dem Hoch in 2015 zu schliessen.

Fazit:
Die Aktienmärkte sind im Korrekturmodus bei einem weiter intakten mittelfristigen Aufwärtstrend, der seit dem Tief Anfang 2016 im Zusammenhang mit dem Zerfall der Ölpreise Bestand hat. Somit dürfte die Konsolidierung an den Aktienmärkten noch ein paar Wochen bis gegen Mitte Juni anhalten. Wird der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed von Mitte Juni von den Marktteilnehmern positiv aufgenommen, dürfte dies der Auslöser neuer Kursavancen sein bzw. die Fortsetzung des Aufwärtstrends an den Aktienmärkten über die Sommermonate. Wer sich also an die Börsenregel „sell in May and come back in September“ hält, darf – mit einigen Absptrichen wegen verpasster Gewinne – im September wieder auf den „Börsenzug“ aufspringen. (GRIMALDI & PARTNERS/mc/ps)

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