CH-Schluss: SMI gewinnt 0,1% auf 9’025 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,1% auf 9’025 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag nach einem wenig ereignisreichen Handelstag leicht im Plus geschlossen. Während es von Unternehmensseite kaum Impulse gab, trugen positive Konjunkturdaten aus der EU zu einer freundlichen Stimmung bei. Nach den starken Gewinnen im April und Mai fehlten weiterhin die Impulse für eine klare Richtung, hiess es. In Marktkreisen wurde dabei erneut auch auf die rekordtiefen Stände der Volatilitätsindizes hingewiesen.

Auch neue Konjunkturdaten aus den USA brachten am Nachmittag keine grössere Bewegung am hiesigen Markt. US-Unternehmen schufen im Mai mehr neue Jobs, was von Beobachtern als Hinweis auf den am Freitag anstehenden und wie üblich mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht der US-Regierung interpretiert wurde. Falle der Arbeitsmarktbericht stark aus, könne das Rally an den Börsen weitergehen, meinte ein Händler. Dann würde nämlich auch die Angst gemildert, dass die US-Notenbank im Juni die Zinsen in einer sich abschwächende US-Wirtschaft erhöhen werde.

Der Swiss Market Index (SMI) beendet den Handelstag 0,09% höher auf 9’024,92 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,25% auf 1’420,29 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,18% auf 10’267,67 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 22 im Plus, sechs im Minus und zwei unverändert.

Die deutlichsten Kursgewinne im SMI/SLI zeigten die Titel des angeschlagenen Backwarenherstellers Aryzta (+4,4%), die damit den Abwärtstrend seit Wochenbeginn wieder stoppen konntem. Deutlich im Plus schlossen auch die Titel des Duty Free-Anbieters Dufry (+2,7%), um den es immer wieder Spekulationen um eine Übernahme durch die chinesische HNA-Gruppe gibt.

Clariant (+1,6%) wurden von positiven Kommentaren nach einer Analysten-Veranstaltung zur geplanten Fusion mit dem US-Unternehmen Huntsman gestützt. Das Research von Baader Helvea etwa sieht attraktives Aufwärtspotential für die Aktie – auch wenn es laut dem zuständigen Analysten bessere Optionen für das Unternehmen als den Zusammenschluss mit Huntsman gegeben hätte.

Bei den Finanztiteln entwickelten sich die Grossbankenaktien UBS (+0,7%) und CS (-0,2%) untereinheitlich. Klar fester schlossen dagegen Partners Group (+0,8%). Die Analysten von Baader Helvea attestierten dem Zuger Asset Manager in einer Sektorstudie ein «qualitativ hochstehendes Geschäftsmodell», dieses sei allerdings in dem aktuellen Kursniveau bereits reflektiert.

Bei den Pharma-Schwergewichte gingen Roche (-0,4%) schwächer aus dem Handel, während Novartis (+0,1%) ein leichtes Plus verzeichneten. Im Anschluss an die jüngste Novartis-Investorenveranstaltung in Boston trafen am Donnerstag zahlreiche Analystenkommentare ein. Das teilweise erneuerte Management habe sich dabei recht homogen gezeigt, kommentierte die ZKB. Impulse auf den Aktienkurs erwarteten die Analysten der Kantonalbank allerdings erst von Daten von dem am Freitag beginnenden Onkologie-Kongress ASCO in Chicago.

Leichte Avancen verzeichneten die schwergewichtigen Nestlé (+0,2%). Die Anleger zeigen sich von der Nachricht der Niederlage des Nahrungsmittelkonzerns vor dem Europäische Patentamt (EPA) im Streit um ein Nespresso-Patent wenig beeindruckt. Nestlé gab sich enttäuscht von der Entscheidung und kündigte den Weiterzug an.

Klar schwächste Bluechip-Titel im SMI/SLI waren Vifor (-1,7%). Die Titel des aus der Galenica-Aufspaltung entstandenen Pharmaunternehmens hatten bereits am Vortag unter einer Abstufung durch die UBS gelitten.

Im breiten Markt gehörten Evolva (+4,6%) zu den klaren Tagesgewinnern. Das Biotechnologie-Unternehmen gab Verhandlungen mit dem US-Gesundheitsministerium über die Finanzierung seines Aromastoffes Nootkatone bekannt. Dieser solle auf seine Eignung für den Einsatz gegen das Zika-Virus geprüft werden.

Ebenfalls fester schlossen Gurit (+2,3%). Der Kunststoff-Hersteller vermeldete einen Auftrag für Autoteile über 9 Mio CHF, wobei Analysten von einem «kleinen, aber wichtigen Schritt» sprachen. (awp/mc/upd/ps)

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