Aevis und Hirslanden buhlen um Bieler Privatklinik Linde

Aevis und Hirslanden buhlen um Bieler Privatklinik Linde
Hirslanden-CEO Ole Wiesinger. (Foto: Hirslanden)

Biel – Die Bieler Privatklinik Linde wird zur mehrfach umworbenen Braut. Mitte Mai hatte das Klinik- und Hotelunternehmen Aevis Victoria ein Angebot lanciert. Jetzt steht auch die Zürcher Klinikgruppe Hirslanden in den Startlöchern.

In einem Brief an die Linde-Aktionäre vom vergangenen Freitag stellten die Zürcher diesen ein Kaufangebot für den Erwerb ihrer Aktien in Höhe von 2’900 CHF in Aussicht. Hirslanden-Sprecher Claude Kaufmann bestätigte eine entsprechende Meldung des «Bieler Tagblatts» vom Mittwoch.

Verbindliches Angebot bis 30. Juni
Ein verbindliches Kaufangebot werde nach Abschluss der üblichen Unternehmensprüfung (Due Diligence), die bereits in vollen Gange sei, allen Aktionären bis spätestens 30. Juni zugestellt, so der Unternehmenssprecher. Das Kaufangebot stehe unter der Bedingung, dass Hirslanden mehr als die Hälfte des Aktienkapitals erwerben könne. Hirslanden ist eine Tochter von Mediclinic International, einer Privatklinikgruppe mit Hauptsitz in Südafrika.

Aevis-Angebot läuft bis 22. Juni
Die Privatklinikgruppe Aevis Victoria hatte am 18. Mai ein Übernahmeangebot ihrer Tochter Swiss Medical Network (SMN) für die Privatklinik Linde unterbreitet. Dieses offeriert entweder 2’500 CHF pro Linde-Aktie in bar oder einen Tausch mit 49,73 Namensaktien von Aevis Victoria pro Linde-Aktie – dies entspricht einem Gegenwert von 2’890 CHF. Auch dieses Angebot unterliegt der Bedingung, dass mehr als 50% der Aktien angedient werden. Der Linde-Verwaltungsrat empfahl seinen Aktionären am 18. Mai, das SMN-Angebot anzunehmen.

Aevis Victoria sei vom Linde-Verwaltungsrat über den Brief von Hirslanden mit der Gegenofferte informiert worden, bestätigte der Aevis-Verwaltungsratsdelegierte Antoine Hubert am Mittwoch gegenüber der AWP. «Hirslanden stellt ein verbindliches Angebot für den 30. Juni in Aussicht, während unser Angebot am 22. Juni ausläuft», betonte er.

Das Aevis-Angebot sei zudem auf die Bedürfnisse der Ärzte-Aktionäre und der weiteren Aktionäre zugeschnitten, betonte Hubert. Sollte Hirslanden aber bis zum 22. Juni ein verbindliches und deutlich interessanteres Angebot unterbreiten, werde sich Aevis mit dem Linde-Verwaltungsrat über das weitere Vorgehen absprechen, so der Aevis-Chef.

Generalversammlung von Linde am Mittwoch
Der Verwaltungsrat von Linde gebe derzeit keine Stellungnahme ab zu «möglichen alternativen Übernahmeangeboten», hiess es am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA bei der Bieler Privatklinik. «Die im Zusammenhang mit der Offerte von Aevis Victoria/Swiss Medical Network kommunizierten Informationen sind Stand heute weiterhin gültig. Sollte sich dies ändern, werden wir umgehend informieren», so die knappe Botschaft aus Biel.

Am Mittwoch geht die Linde-Generalversammlung über die Bühne. Hirslanden werde an der GV das Angebot nicht vor Ort erläutern, sagte Kaufmann. Man sei überzeugt, in Verbindung mit den eigenen Vorteilen als grösste Privatklinikgruppe der Schweiz, ein attraktives Angebot vorgelegt zu haben.

Laut Hirslanden verfügt die Privatklinik Linde über eine führende Position in der Region. Für die Zürcher würde sich eine geographische Lücke zwischen Bern und dem Mittelland schliessen und gleichzeitig ein besserer Zugang zum Kanton Jura eröffnen, sagte der Hirslanden-Sprecher. Ausserdem ergäben sich viele Synergien im medizinischen Bereich, etwa in der Kardiologie oder der Radiotheraphie. (awp/mc/pg)

 


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