Züblin verkauft deutsches Portfolio an CLS Holding

Züblin verkauft deutsches Portfolio an CLS Holding
Züblin Immobilie Holbeinstrasse 22/30, Zürich (Bild: Züblin)

Zürich – Die im Turnaround steckende Immobiliengesellschaft Züblin hat einen Käufer für ihr deutsches Portfolios gefunden. Die zwölf Büroliegenschaften mit einem Brutto-Anlagewert von 152 Mio EUR gehen an die britische CLS Holding. Die Vertragsunterzeichnung erfolgte am gestrigen Dienstag. Mit einem Abschluss der Transaktion wird bis Ende September gerechnet, wie Züblin am Mittwoch mitteilt.

Der Verkauf führe zu einem Netto-Mittelzufluss von rund 52,1 Mio EUR sowie zu einem Anstieg der Eigenkapitalquote auf 45% von 32% per 31. März 2017 – dem Bilanzstichtag des vergangenen Geschäftsjahres 2016/17.

Züblin hatte die Verkaufsabsicht vor rund einem Monat zusammen mit der Publikation der Jahreszahlen bekanntgegeben. Grund für die Trennung ist, dass Züblin Geld zum Kauf von Liegenschaften braucht, die eine offensichtlich höhere Rendite abwerfen. Die Einnahmen sollen für «ausgewählte Anlagechancen verwendet werden und weiteres wertsteigerndes Wachstum sicherstellen», wurde damals mitgeteilt. In Deutschland sei die Nachfrage nach Büroliegenschaften hoch.

Nur noch fünf Liegenschaften
Mit dem Verkauf besteht das Portfolio der an der SIX kotierten Züblin dann nur noch aus fünf Liegenschaften in der Schweiz im Wert von knapp 200 Mio CHF. Züblin wird damit vorerst immer mehr ein Schatten seiner selbst.

Vor neun Jahren, als letztmalig eine Dividende ausgezahlt wurde, erwirtschaftete das Unternehmen mit einem über halb Europa verstreuten Immobilienpark im Wert von 2 Mrd CHF einen Mietertrag von knapp 130 Mio CHF. Im vergangenen Jahr kam er insgesamt bei noch 19 Mio CHF zu liegen, wovon knapp 11 Mio CHF von den deutschen Liegenschaften stammen. Verantwortlich für den Schrumpfkurs waren unter anderem im Zuge der Finanzkrise entstandene Überkapazitäten in den Büromärkten Frankreichs und den Niederlanden.

Keine grossen Wellen an der Börse
An der Schweizer Börse werfen die Neuigkeiten keine allzu grossen Wellen. Mitte Mai wurde der aus dem Verkauf erwartete Mittelrückfluss bereits weitestgehend eingepreist und hatte die Aktie damals über mehrere Tage insgesamt etwa 20% steigen lassen. Seit Jahresbeginn steht der Titel auf aktuellem Niveau rund 36% im Plus.

Der Anstieg erfolgt von einem allerdings sehr tiefen Niveau aus. Im März 2016 hatte Züblin die Aktien über einen sogenannten Reverse Stock Split im Verhältnis 450:1 zusammengelegt. Damit wollte man den Titel attraktiver machen. Die Aktien wurden zuvor im Rappenbereich gehandelt, nachdem sich der Kurs über viele Jahre stark rückläufig entwickelt hatte. Am Mittwoch notiert der Valor gegen 9.45 Uhr bei unauffälligem Volumen 2,2% höher bei 27,50 CHF.  (awp/mc/pg)

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