UPC geht bei Roamingpreisen für EU in Offensive

UPC geht bei Roamingpreisen für EU in Offensive
Eric Tveter, abtretender CEO UPC Regionalorganisation Österreich/Schweiz. (Foto: UPC)

Zürich – Zwei Wochen nach der Abschaffung der Roamingtarife für die Nutzung des Handys in der EU und im EWR geht in der Schweiz die Kabelnetzbetreiberin UPC in die Offensive. Sie führt neue Handyabos mit Inklusiv-Roaming ein, die deutlich günstiger sind als die der Konkurrenz.

Das billigste Roamingpauschalabo von UPC kostet 35 CHF pro Monat und enthält neben unbeschränkten Anrufen und SMS in der EU noch 1 GB Datenvolumen, wie die grösste Kabelnetzbetreiberin der Schweiz am Montag bekannt gab. Bei Anrufen gilt dies allerdings nicht für Gespräche von einem EU-Land in ein anderes.

Die Konkurrenz sei wesentlich teurer, analysierten die Internetvergleichsdienste Verivox und Dschungelkompass auf Anfrage. So koste das günstigste Abo mit Inklusiv-Minuten und Inklusiv-Daten fürs Roaming bei der Swisscom 60 CHF im Monat, erklärte Verivox-Telekomexperte Ralf Beyeler. Allerdings sei bei diesem Swisscom-Abo das Internet sehr langsam.

Salt verlange 89 CHF für das günstigste Abo mit Roaming-Minuten und Roaming-Daten. Bei Sunrise seien es 100 CHF und Yallo 88 CHF, stellte Beyeler fest.

Schweizer Premiere
UPC gestalte ihre neuen Handyabos für Europa nun gleich wie die Anbieter in der EU, urteilte Telekomexperte Oliver Zadori von Dschungelkompass. Für den Aufpreis von 6 CHF pro Monat könne man nun innerhalb der EU unlimitiert telefonieren und gleich viel Datenvolumen nutzen, wie man es sich in der Schweiz gewohnt sei.

«Dies ist eine Schweizer Premiere», befand Zadori: Für Kunden, die oft in Europa unterwegs seien, telefonieren und/oder Daten nutzen wollten, sei das eine grossartige Sache. Laut Beyeler sind hier die Konkurrenten bei den Pauschalabos wesentlich weniger attraktiv.

Ganz abgeschafft wie in der EU werden die Roamingtarife bei UPC allerdings nicht. Die Roaming-Pauschalabos kosten pro Jahr 72 CHF mehr als jene ohne Inklusiv-Roaming.

Wie viel Umsatz die Offensive beim Roaming koste, wollte der UPC-Mobilfunkverantwortliche Christoph Weber auf Anfrage nicht sagen. Die Preissensitivität der Schweizer beim Roaming nehme zu. Die Kunden würden sich bewusster, dass die Roamingtarife bei der Konkurrenz in keinem gesunden Verhältnis zum Angebot seien.

Bei Reisen ausserhalb der EU und dem EWR kann es allerdings teuer werden. Für Kunden, die beispielsweise in den USA Daten nutzen wollten, würden sich die Abos von UPC weniger lohnen, da keine Datenpakete angeboten würden, erklärte Zadori: «Daher sollte immer ausgehend von der eigenen Nutzung verglichen werden.» (awp/mc/ps)

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