Ölpreise fallen auf tiefsten Stand seit November

Ölpreise fallen auf tiefsten Stand seit November
(Foto: Fotolia/TTstudio)

New York – Die Ölpreise haben am Dienstag deutlich nachgegeben und sind auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten gefallen. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 45,67 US-Dollar. Das war 1,24 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,31 Dollar auf 42,89 Dollar. Damit sind die Ölpreise wieder unter das Niveau zum Zeitpunkt einer im November angekündigten gemeinsamen Förderbegrenzung wichtiger Ölstaaten zurückgefallen.

Händler begründeten den Preisrutsch am Dienstag mit einer gestiegenen Förderung im Krisenstaat Libyen. Demnach produziere das Land aktuellen Zahlen zufolge so viel Öl wie seit vier Jahren nicht mehr. Libyen ist Mitglied im Ölkartell Opec, ist aber genauso wie Nigeria nicht an Förderkurzungen beteiligt, die sich alle anderen Opec-Staaten gemeinsam mit Russland im November selbst auferlegt haben.

Durch die Kürzungen wollen die Ölstaaten die Preise anheben. Zwischenzeitlich bewirkte Preisanstiege sind aber inzwischen verpufft. Grund dafür ist laut Experten vor allem, dass Fracking-Unternehmen in den USA sehr flexibel auf Preissteigerungen reagieren und ihr Angebot ausweiten können. Sobald die Preise steigen, steigt somit auch das US-Ölangebot, wodurch das Preisniveau wiederum gedämpft wird.

Neue Spannungen zwischen wichtigen Förderstaaten am Persischen Golf konnten unterdessen die Ölpreise am Dienstag nicht nach oben treiben. Saudi-Arabien hat nach eigenen Angaben drei mutmassliche iranische Soldaten festgenommen, die mit einem Boot in das Hoheitsgebiet des Königreiches eingedrungen und auf eine saudische Öl-Plattform zugesteuert seien. (awp/mc/pg)

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