Allianz Suisse: Marderschäden sind ein teurer «Knabberspass»

Allianz Suisse: Marderschäden sind ein teurer «Knabberspass»
Das Risiko, Opfer eines Marderbisses zu werden, ist für Autobesitzer in Gebirgskantonen deutlich geringer.

Wallisellen – Durch Bisse von Mardern und anderen Tieren entstehen an Fahrzeugen jährlich Schäden in Millionenhöhe. Allein die Allianz Suisse verzeichnete 2016 mehr als 11’000 Schadenfälle mit einem Gesamtaufwand von rund CHF 4,5 Millionen. Ein Blick in die Schadenstatistik verrät: Besonders aktiv waren die Marder im vergangenen Jahr im Monat Juni und in den Kantonen Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden und Jura.

Sie knabbern an Kabeln, Schläuchen und Dichtungen: Durch Bisse von Mardern und anderen Tieren entstehen jährlich Schäden in Millionenhöhe. Insgesamt haben die possierlichen Tierchen bei Fahrzeugen von Allianz-Kunden 11’070 mal zugebissen und dabei Schäden in Höhe von rund CHF 4,5 Millionen verursacht – das entspricht einem Durchschnittsschaden von rund CHF 400 pro Fahrzeug und ist somit aus Versicherungssicht ein ziemlich teurer «Knabberspass». Noch teurer kann es werden, wenn die Tiere den Kühlmittelschlauch erwischen, der Motor überhitzt und dann ein Motorschaden entsteht.

Beissattacken durch aggressives Abwehrverhalten
Rund 80 Prozent der Schadenfälle werden durch Marder – in aller Regel Steinmarder – verursacht. Aber warum beissen Marder so gerne in Autoschläuche? Steinmarder sind territoriale und nachtaktive Einzelgänger. Sie markieren ihre Reviere mit speziellen Duftsekreten, um gleichgeschlechtliche Artgenossen fernzuhalten. Motorräume sind für die Tiere aufgrund der höhlenartigen Bauweise beliebte Rückzugs- und Ruheorte, die ebenfalls mit einer Duftmarke versehen werden. Wird ein markiertes Auto nun in einem bereits besetzten Revier parkiert, löst dies beim «Platzmarder» ein aggressives Abwehrverhalten aus. «Dann kann es zu regelrechten Beissattacken rund um die Duftmarkierungen kommen», erklärt Markus Deplazes, Leiter Schaden der Allianz Suisse.

Hochsaison von März bis September
Die Hochsaison für Marderschäden geht von Ende März bis zum Spätsommer. In dieser Zeit paaren sich die Tiere, sind aggressiver und machen sich an Zündkabeln und Co. zu schaffen. Das zeigen auch die Schadenstatistiken der Allianz Suisse: Besonders häufig haben die Marder letztes Jahr im Juni zugebissen (1’229 Schadenfälle), gefolgt vom Mai (1’210 Schadenfälle), April (1’087 Schadenfälle) und März (957 Schadenfälle). Aber auch im Herbst und in den Wintermonaten sind Autobesitzer vor Marderbissen nicht sicher, wie durchschnittlich rund 800 Schadenfälle in diesen Monaten zeigen.

Höchste Schadenhäufigkeit im Kanton Schaffhausen
Das Risiko, Opfer eines Marderbisses zu werden, ist für Autobesitzer im Kanton Schaffhausen am grössten. Laut der Schadenstatistiken der Allianz Suisse beträgt die Schadenfrequenz – also die Anzahl der Schäden im Verhältnis zu den versicherten Fahrzeugen – dort 2,73 Prozent gefolgt von den Kantonen Appenzell Ausserrhoden (2,53%), Jura (2,48), Thurgau (2,35%) und Glarus (2,34%). Am seltensten schlagen die Marder in den Kantonen Genf (0,59%), Wallis (0,49%) und Obwalden (0,3%) zu. Übrigens: Wer etwas mehr Ruhe vor den Tieren haben möchte, müsste eher in der Höhe wohnen – denn Marder sind in der Regel nur bis in mittlere Höhenlagen anzutreffen.

Teilkasko kommt für Schäden auf
Einen hundertprozentigen Schutz vor Marderbissen am Fahrzeug gibt es natürlich nicht. Wer Marder in der Nachbarschaft hat oder Spuren eines Marders an seinem Auto feststellt, sollte seinen Motorraum fachgerecht reinigen lassen. Denn: Auf nichts reagieren Marder so aggressiv wie auf die Duftspuren ihrer Artgenossen. Zudem können Abschottungen für den ganzen Motorraum wirksam sein. Sie hindern den Marder daran, überhaupt zu den Kabeln und Schläuchen vorzudringen. Und auch die Ummantelung von Schläuchen und Kabeln mit flexiblen Rohren aus Hartplastik können Abhilfe leisten. Allerdings dürfen die Plastikrohre nicht an die heissen Teile des Motors gelangen. Zudem lassen sich auf diese Weise nur Kabel und Schläuche schützen, aber keine Gummimanschetten und Dämmstoffe. Um vor den finanziellen Folgen durch Marderschäden geschützt zu sein, empfiehlt sich in jedem Fall der Abschluss einer Teilkaskoversicherung für sein Fahrzeug. Denn dadurch sind Schäden durch Marderbisse bis zur Totalschadengrenze gedeckt. (Allianz Suisse/mc/ps)

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