CH-Schluss: SMI legt 0,7% auf 9’051 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,7% auf 9’051 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag fester aus dem Handel gegangen, wobei der Leitindex SMI die am Vortag preisgegebene Marke von 9’000 Punkten wieder zurückerobert hat. Vor allem deutlich anziehende Novartis-Aktien zogen hierzulande die Indizes nach oben. Insgesamt war die Stimmung an den Aktienmärkten aber zurückhaltend, auch wenn sich die Öl-Notierungen nach der jüngsten Talfahrt zumindest auf einem niedrigeren Niveau stabilisieren konnten.

Investoren befürchteten weiterhin, dass die Öl-Notierungen auch Signale auf eine sich wieder abschwächende Weltwirtschaft geben könnten. Für etwas Beruhigung hätten Stimmen von Notenbankern in Frankfurt und Washington gesorgt, die keine ernsthafte Abschwächung des Wirtschaftswachstum sähen, meinte ein Händler. Positiv aufgenommen wurden am späteren Nachmittag auch neue Daten zur Konsumentenstimmung in der Eurozone, die sich im Juni stärker als erwartet aufhellte.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Donnerstag um 0,73% im Plus auf 9’051,27 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,25% auf 1’425,35 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) erhöhte sich um 0,61% auf 10’296,05 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln gingen 13 im Plus aus dem Handel, 16 im Minus und einer (Adecco) unverändert.

Klare Tagesgewinner unter den Bluechips waren Novartis, die mit einem Plus von 5,0% aus dem Handel gingen. Die Titel des Pharmakonzerns profitierten von einer erfolgreichen Studie bei einem Produktkandidaten zur Behandlung von Herzkranzarterien-Erkrankungen. Die Studie sei mit einem erheblichen Risiko behaftet gewesen, hiess es von Analystenseite – entsprechend sei das Mittel bislang noch nicht in die Umsatzschätzungen eingeflossen.

Die Titel des Konkurrenten Roche (+0,2%) legten leicht zu, während die Aktien des dritten Index-Schwergewichts Nestlé (-0,7%) den Handelstag mit klaren Abschlägen beendeten. Am Markt wurde über grössere Umschichtungen aus Nestlé und Roche in die Novartis-Aktien berichtet: Insbesondere Momentum-Investoren würden vermehrt von Nestlé auf Novartis «umsatteln», hiess es.

Freundlich schlossen die Luxusgüterwerte Swatch und Richemont (je +0,8%), die von den jüngsten Schweizer Uhrenexport-Statistiken gestützt werden. Nach einem schwachen Jahr 2016 waren die Ausfuhren der Schweizer Uhrenhersteller im Mai zum zweiten Mal im laufenden Jahr gestiegen. Damit wachse die Zuversicht auf eine Erholung der Branche, hiess es in den Analystenkommentaren.

Weitere zyklischen Werte gingen dagegen schwächer aus dem Handel, so LafargeHolcim (-0,4%) oder Clariant (-0,6%). Der Baselbieter Chemiekonzern, der vor der Fusion mit dem US-Konzern Huntsman steht, gab die Intensivierung seiner Forschungstätigkeit im Landwirtschaftsbereich bekannt.

Bei den Bankenwerten konnten Julius Bär (+0,2%) und UBS (+0,1%) leicht zulegen, während Credit Suisse (-0,5%) Abgaben erlitten. Deutlichere Abschläge erlitten die Versicherungs-Aktien, so schlossen Zurich 0,8% tiefer, während Bâloise (-1,1%) und Swiss Life -1,2% den Tag als «Schlusslichter» im SLI beendeten.

Im breiten Markt schossen die Santhera-Aktien (+15,2%) in die Höhe. Das Baselbieter Pharmaunternehmen erhielt von der britischen Arzneimittelbehörde eine erste positive Bewertung für sein Medikament Raxone zur Behandlung der Krankheit Duchenne-Muskeldystrophie. Carlo Gavazzi gingen unverändert aus dem Handel, nachdem die Elektronikgruppe einen Gewinnanstieg und eine höhere Dividende angekündigt hatte.

Mit Abgaben gingen auch Swissquote (-1,0%) aus dem Handel. Der CEO der Finanzinstituts sieh sich nicht mehr weit davon entfernt, eine «Voll-Onlinebank» zu sein, sagte er im Interview mit der AWP. Zulegen konnten dagegen Leonteq (+1,9%). Am Markt würden Spekulationen herumgereicht, wonach der Hauptaktionär Raiffeisen dem erst kürzlich eingestiegenen Mitaktionär Rainer-Marc Frey einen Teil des Aktienpakets abtreten könnte, hiess es.

Die Versandapotheke Zur Rose teilte derweil mit, bereits Anfang Juli den Sprung auf das Schweizer Börsenparkett zu wagen. Die Preisspanne wird auf 120 bis 140 CHF gesetzt, was einer Marktkapitalisierung von 780 bis 870 Mio CHF entspricht. (awp/mc/upd/ps)

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