CH-Schluss: SMI klettert 1,2% auf 9’010 Punkte

CH-Schluss: SMI klettert 1,2% auf 9’010 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat einen guten Start in die zweite Jahreshälfte 2017 geschafft. Der Leitindex SMI stieg im Nachmittagshandel klar über die Marke von 9’000 Punkten und konnte damit einen Teil der Abgaben der Vorwoche wieder wettmachen. Bereits am Morgen hatten guten Stimmungsindikatoren aus Asien für Auftrieb gesorgt. Am Nachmittag lieferte eine Stimmungsaufhellung bei den Einkaufsmanagern der US-Industrie mit nochmals Schub.

In dem aktuellen Umfeld sorgen laut Händlern aber vor allem die Banken für Rückenwind. Sie profitieren von den zuletzt angezogenen Renditen an den Bondmärkten. Auslöser dafür wiederum waren Zentralbanken wie die EZB, die Bank of England und auch die kanadische Notenbank, die allesamt eine weniger expansive Geldpolitik anzustreben scheinen. Die US-Notenbank wiederum wolle trotz der zuletzt etwas schwächeren Daten an ihrem Kurs festhalten. Gerade vor diesem Hintergrund dürften die zahlreichen Konjunkturdaten im weiteren Wochenverlauf marktbestimmend sein, wie es hiess.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,16% höher bei 9’009,81 Punkten (Tageshoch 9’027). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 1,43% auf 1’424,32 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,04% auf 10’233,49 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 28 im Plus und nur zwei im Minus.

An der Spitze standen erneut die Aktien der beiden Grossbanken Credit Suisse (+3,4%) und UBS (+3,3%), die ihre Kursgewinne am Nachmittag nochmals ausbauen konnten. Die beiden Aktien hatten bereits in der Vorwoche gegen den insgesamt schwächeren Markttrend zulegen können. Julius Bär (+2,8%) und auch Partners Group (+1,2%) schlossen ebenfalls höher. «Schon in der Vorwoche hatte die Hoffnung auf eine steilere Zinskurve an den Bondmärkten die Branche europaweit gestützt», erklärte ein Marktteilnehmer. Zudem werde im Handel derzeit offenbar bei der bevorstehenden Berichtssaison auf positive Überraschungen aus der Branche spekuliert, wie es von Marktakteuren hiess.

Das half auch den Versicherungsaktien wie Swiss Life (+2,8%), Swiss Re (+1,7%) und Zurich (+2,0%). Im Falle der Zurich hatte der seit rund einem Jahr amtierende Konzernchef Mario Greco in einem «Handelsblatt»-Interview Grossübernahmen eine Absage erteilt.

Mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen standen zeitweise auch die Aktien von Dufry (+1,4%) im Fokus. Hier wurden die aktuellen Verschiebungen im chinesischen Duty-Free-Markt als Beweggrund genannt. In China wurden am vergangenen Freitag zwei Duty-Free-Konzessionen für den internationalen Flughafen in Peking vergeben. Dies wiederum könnte auch den Schweizer Konzern betreffen.

Bei anderen Zyklikern wie Lonza (+2,8%), LafargeHolcim (+2,7%) und ABB (+1,2%) griffen Investoren ebenfalls zu. Letztere haben im Bereich Digitalisierung zugekauft und das Geschäftsfeld Kommunikationsnetze von der deutschen Keymile mit 120 Mitarbeitern übernommen.

Von den drei Schwergewichten konnten Roche (+0,9%) und Novartis (+1,0%) etwas deutlicher zulegen, während sich die Nestlé-Aktien (+0,3%) lange am Ende des Tableaus bewegten. Insbesondere die beiden Pharma-Titel hatten den Gesamtmarkt in der Vorwoche belastet.

Mit leichten Abgaben gingen Lindt&Sprüngli (-0,2%) und Givaudan (-0,1%) aus dem Handel. Deutlich unterdurchschnittlich zeigten sich noch Sonova, Kühne+Nagel (je +0,1%) oder SGS (+0,2%).

Im breiten Markt machten die Industriekonzerne Schweiter (+1,9%) und Rieter (+1,4%) von sich Reden. Schweiter verkauft seine traditionelle Textilmaschinensparte SSM für 120 Mio CHF an Rieter und kauft gleichzeitig in Irland die Athlone Extrusions für 48 Mio EUR hinzu. Analysten bewerteten beide Transaktionen unter dem Strich als vorteilhaft.

Zulegen konnten auch Arbonia (+2,6%). Der Bauzulieferer hatte angekündigt, sich vom Bereich Industriedienstleistungen trennen zu wollen. Wisekey (+20,6%) meldete derweil für das erste Semester 2017 ein starkes Wachstum, getrieben von einer Akquisition. Bei Idorsia (+12,7%) waren offenbar weiter gewichtige Käufer am Markt aktiv. (awp/mc/upd/ps)

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