CH-Schluss: SMI legt 1,6% auf 9016 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 1,6% auf 9016 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch im Einklang mit den anderen europäischen Börsenplätzen deutlich zugelegt. Nach einem bereits freundlichen Vormittagshandel zogen die Indizes am Nachmittag mit Aussagen der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen noch weiter an, wobei der Leitindex SMI auch die Marke von 9’000 Punkten wieder überstieg. Yellen habe Signale gegeben, die gegen einen schnellen Straffungskurs des Fed sprachen, so ein Marktteilnehmer. Entsprechend hätten die Finanzmärkte erleichtert reagiert.

In ihrem Auftritt vor Vertretern des US-Kongresses bezeichnete die Fed-Chefin «schrittweise Leitzinsanhebungen in den kommenden Jahren» für angemessen und bekräftigte, dass die Notenbank dieses Jahr mit dem Abbau ihrer billionenschweren Bilanz beginnen werde. Gleichzeitig bezeichnete sie den «neutralen Zinssatz» als im historischen Vergleich recht niedrig. Die jüngste Aufregung um die mögliche Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf rückte an den Börsen dagegen wieder in den Hintergrund.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,59% im Plus auf 9’015,60 Punkte nur leicht unter dem Tageshoch von 9’024 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte um 1,35% auf 1’429,76 zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um 1,53% auf 10’254,15 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 28 im Plus und je einer unverändert respektive im Minus.

Die stärksten Gewinne unter den Bluechips entfielen auf Vifor (+3,6%). Das Pharmaunternehmen gab am Mittwoch neue Studiendaten für sein Eisenpräparat Ferinject bekannt. Die Studien hätten das Potenzial, die grundlegende Behandlungsweise bei Herzversagen in Zusammenhang mit Eisenmangel zu verändern, kommentierten die Analysten von Baader Helvea. Wahrscheinlich könne in der Folge der adressierbare Markt für Ferinject deutlich ausgeweitet werde. Ebenfalls klar im Plus schlossen einige zyklische Werte wie Sika (+3,2%), Schindler (+2,8%) oder LafargeHolcim (+2,0%).

Nach oben gezogen wurden die Indizes allerdings vor allem von den festen Börsen-Schwergewichten Novartis (+2,2%), Roche (+2,1%) und Nestlé (+1,7%). Die Pharmawerte erhielten auch Unterstützung von Analysten-Seite: Jefferies bekräftigte am Mittwoch das «Buy»-Rating für Roche, während Kepler Cheuvreux die Novartis-Titel in ihre «Top-Pick-Liste Schweiz» aufnahm. Die Novartis-Pipeline werde zu pessimistisch bewertet, argumentierten die Aktien-Experten.

Die defensiven Swisscom-Titel gingen 0,9% im Plus aus dem Handel. Der Telekomkonzern musste im Kampf um die Eishockey-TV-Rechte, die sich die Kabelnetzbetreiberin UPC gesichert hatte, eine vorläufige Niederlage einstecken. Die Wettbewerbskommission (Weko) geht in diesem Fall nicht mit vorsorglichen Massnahmen gegen UPC vor, auch wenn sie Anhaltspunkte für ein wettbewerbswidriges Verhalten von UPC sieht.

Zu den schwächeren Werten gehörten am Mittwoch die Finanztitel. Bei den Grossbanken schlossen Credit Suisse (+0,4%) nur moderat im Plus, während UBS (-0,2%) gar als einzige Bluechips Verluste erlitten. Goldman Sachs nahm zwar die Kursziele für beide Titel im Rahmen einer Branchenstudie etwas zurückgenommen, sah aber CS nach wie vor als einen «Kauf». Dagegen beliess die US-Investmentbank die Einschätzung für UBS auf «Neutral».

Die Titel des auf Privatmarktanlagen spezialisierten Vermögensverwalter Partners Group (+0,3%) schlossen vor den am Donnerstag angekündigten Zahlen zu den verwalteten Vermögen (AuM) im ersten Semester leicht fester. Schwach zeigten sich auch Versicherungstitel wie Bâloise (+0,5%) oder Swiss Life (-0,2%); Swiss Re schlossen unverändert.

Am breiten Markt zogen Sulzer (+4,7%) nach einer «Buy»-Empfehlung der Bank Vontobel deutlich an. Der Industriekonzern sei gut positioniert, um von der nächsten Erholung des Öl- und Gasmarkts überproportional zu profitieren, so die Begründung. Logitech (Aktie: +4,2%) teilte die Übernahme eines Spezialisten für Kopfhörer für professionelle Spieler mit.

Ausserdem gab Landis+Gyr Details zum geplanten Börsengang bekannt. Die Titel sollen voraussichtlich ab 21. Juli an der Schweizer Börse gehandelt werden, wobei die für die Aktienausgabe gesetzte Preisspanne eine Marktkapitalisierung von 2,1 bis 2,4 Mrd CHF erwarten lässt. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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