Reckitt Benckiser verkauft Lebensmittelgeschäft in die USA

Reckitt Benckiser verkauft Lebensmittelgeschäft in die USA
Rakesh Kapoor, CEO Reckitt Benckiser.

London – Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser zieht einen Schlussstrich unter das Kapitel Lebensmittel. Für 4,2 Milliarden Dollar übernimmt der US-Konzern McCormick das Geschäft, wie das Unternehmen am frühen Mittwochmorgen mitteilte. Reckitt ist eigentlich für Haushaltsreiniger wie Finish, Cillit Bang oder Sagrotan bekannt, verkauft aber auch Arzneimittel und Drogerieprodukte wie Clerasil oder Veet.

Mit der angekündigten Übernahme des US-Babynahrungsherstellers Mead Johnson im Februar dieses Jahres für knapp 17 Milliarden Dollar baut sich der Konzern ein weiteres Standbein auf, das mehr Gewinn verspricht. Das Thema Lebensmittel wurde damit obsolet. Ohnehin trugen Lebensmittel mit 411 Millionen Pfund nur etwa 4 Prozent zum Gesamtumsatz von 9,9 Milliarden Pfund bei.

Verschiedene Interessenten
Seit April suchte Reckitt einen Käufer für sein Lebensmittelgeschäft, zu dem Senf und Ketchup der Marke French’s gehören. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg gab es einige Interessenten für die Sparte. Unter anderem hatten Kreisen zufolge auch Campell Soup, der Weetabix- und Power-Bar-Hersteller Post Holdings oder der Bertolli-Konzern Conagra Brands ein Auge auf sie geworfen.

Aus Sicht von James Edwardes Jones, Analyst bei RBC Capital Markets, macht der britische Konzern ein gutes Geschäft. Immerhin entspreche der Preis dem 20-fachen des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. «Das ist ein sehr hoher Preis für ein auf den US-Markt fokussiertes Lebensmittelgeschäft.» Für McCormick stellt der Zukauf eine Ergänzung zum bisherigen Portfolio aus Gewürzen und Sossen dar.

Der amerikanische Lebensmittelmarkt ist derzeit in Bewegung. Im Frühjahr hatte der Ketchup-Hersteller Kraft versucht, den britisch-niederländischen Konsumgüterkonzern Unilever zu schlucken, was nicht klappte. Die weltweite Nummer Eins, Nestle, wiederum steht in den Startlöchern, um ihr Süsswarengeschäft in den USA loszuwerden. (awp/mc/pg)

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