CH-Schluss: SMI verliert 0,7% auf 8884 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,7% auf 8884 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag mit Blick auf die Nordkorea-Krise weiter an Terrain eingebüsst und die Woche klar im Minus abgeschlossen. Der Leitindex SMI kam nach zunächst moderaten Kursverlusten im Verlauf des Tages stärker unter Druck und konnte die Marke von 8’900 Punkten nicht verteidigen. Schwächere US-Inflationsdaten und die leichte Erholung an der Wall Street boten den europäischen Märkten keine nachhaltige Stütze.

Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea sowie die eskalierende Rhetorik zwischen dem US-Präsidenten und dem Machthaber in Pjöngjang waren das dominierende Thema. Aus Furcht vor einer Eskalation hätten viele Anleger vor dem Wochenende Gewinne ins Trockene gebracht, hiess es. Von Panik war an den Märkten allerdings nichts zu spüren. Dennoch nahm die Volatilität und die Suche nach sicheren Anlagen zu. Hierzulande kletterte der Volatilitätsindex VSMI um 13% in die Höhe. Und an den Devisenmärkten waren der japanische Yen oder der Schweizer Franken gefragt.

Bis Börsenschluss verlor der Swiss Market Index (SMI) 0,74% auf 8’884,04 Punkte. Im Wochenverlauf büsste der SMI 3,2% ein, nachdem er am Montag noch auf ein Jahreshoch geklettert war. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, sank am Freitag um 0,73% auf 1’415,77 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,74% auf 10’112,23 Stellen. Von den 30 SMI/SLI-Titeln lagen am Ende bis auf Sika alle im Minus.

Von der wachsenden Unsicherheit an den Börsen waren besonders Finanzwerte betroffen. So sanken UBS und Credit Suisse um 1,0% und 1,3%, während sich Julius Bär gar um 1,8% verbilligten. Bei der CS wurde derweil bekannt, dass sie ihren Mitarbeitern den Handel mit bestimmten Venezuela-Bonds untersagt. Das Finanzinstitut wolle nicht in Transaktionen mit einer Regierung verwickelt werden, welche Menschenrechte verletze, hiess es.

Auch die Zurich-Papiere (-1,0%) konnten sich nach dem eigentlich soliden Zahlenausweis vom Donnerstag der allgemein schwachen Börsenstimmung nicht entziehen. Im Nachgang erhöhten einige Analysten das Kursziel für den Versicherer. Die Zurich sei trotz intensivem Wettbewerb auf gutem Wege, die kommunizierten Finanzziele zu erreichen, so der Analyst der DZ Bank. Swiss Life (-0,8%) berichtet am kommenden Mittwoch über das erste Halbjahr.

Die Aktien des Personalvermittlers Adecco gaben nach dem Kursrutsch vom Vortag um weitere 0,5% nach. Adecco hatte mit dem Bericht zum zweiten Quartal enttäuscht und einige Analysten senkten das Kursziel. Nachdem Adecco im ersten Quartal noch in den meisten Märkten zu seinen Konkurrenten aufgeschlossen hatte, habe die Gesellschaft in Frankreich, dem US-Markt und auch in Deutschland einiges an Boden verloren, hiess es bei Kepler Cheuvreux. Trotzallem bestätigten Kepler, S&P und JPMorgan die «Kauf»-Empfehlungen.

Am stärksten verbilligten sich bei den Blue Chips aber Vifor Pharma (-3,3%). Für den Titel hat die ZKB das Rating «Untergewichten» bekräftigt. Die Aktie sei nicht günstig bewertet; zudem müsse das Unternehmen müsse durch drei schwierige Jahre mit hohen Investitionen gehen, um das Medikament Veltassa zum Erfolg zu bringen.

Auf der Gegenseite gewannen nur Sika (+0,4%), während Sonova und die Namenaktien von Lindt&Sprüngli (je -0,2%) nur leichte Einbussen verzeichneten. Bei den Schwergewichten konnten sich Roche (-0,3%) dem Abwärtssog etwas entziehen. Novartis verloren 0,7% und Nestlé gar 1,0%.

Im breiten Markt hatten einige Unternehmen Semesterzahlen vorgelegt: Die Aktien der Industriefirmen Conzzeta (-4,7%) und Schmolz+Bickenbach (-4,4%) gaben in der Folge trotz guter Ergebnisse klar nach. Die Conzzeta-Papiere seien zuletzt gut gelaufen und hätten korrigiert, hiess es. Bei S+B wurde darauf verwiesen, dass man am Markt auf eine deutlichere Erhöhung der Ziele gehofft hatte.

Dätwyler beendeten als drittes Industrieunternehmen mit Zahlen den Handel mit 0,1% im Plus. Deutlichere Gewinne erreichten Titel wie Schaffner (+1,9%) oder Evolva (+2,2%). Das in den Bereichen Gesundheits-, Ernährungs- und Wellness-Produkte aktive Unternehmen veröffentlicht den H1-Bericht am Montag. (awp/mc/pg)

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