US-Schluss: Dow gibt 1,2% auf 21’751 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 1,2% auf 21’751 Punkte nach

New York – Befürchtungen um die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump sowie neu entfachte Terrorängste nach dem Anschlag in Barcelona haben die Anleger an der Wall Street am Donnerstag in die Flucht getrieben. Der Dow Jones Industrial sank stetig über den gesamten Handelsverlauf und schloss 1,24 Prozent tiefer bei 21’750,73 Punkten auf seinem Tagestief. Dies war zudem der niedrigste Stand seit rund drei Wochen und der höchste Tagesverlust seit dem 17. Mai 2017.

Für den breiter aufgestellten S&P 500 ging es um 1,54 Prozent auf 2430,01 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 2,05 Prozent auf 5796,32 Punkte.

Immer mehr Marktteilnehmer zweifelten am Erfolg der von Trump vollmundig angekündigten Wachstumspolitik, hiess es im Markt. Zudem belasteten Gerüchte, wonach nun auch noch sein oberster Wirtschaftsberater, Gary Cohn, zurücktreten werde. Bereits am Vortag hatte die Nachricht für Verunsicherung gesorgt, dass Trump zwei Berater-Zirkel nach dem Rückzug zahlreicher prominenter Wirtschaftsführer aufgelöst hatte.

Überwiegend gute US-Konjunkturdaten hatten Börsianern zufolge keinen grossen Einfluss auf die Kurse. So fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche deutlicher als erwartet. Das Geschäftsklima in der Region Philadelphia trübte sich im August weniger stark als erwartet ein. Die Industrieproduktion stieg im Juli geringer als vorausgesagt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren für Juli kletterte wie prognostiziert nach oben.

Bei Cisco mussten die Anleger einen Kursrückgang von 4 Prozent verkraften, womit die Aktie klares Schlusslicht im Dow war. Der Netzwerkspezialist musste im abgelaufenen Quartal beim Umsatz und vor allem beim Gewinn im Vergleich zum Vorjahr deutliche Abstriche machen. Zudem fiel der Ausblick trübe aus.

Für die Wal-Mart-Titel ging es um 1,6 Prozent bergab. Aufgrund von Investitionen ins Online-Geschäft und wegen hoher Sonderkosten verdiente der Handelskonzern im zweiten Quartal deutlich weniger als vor einem Jahr. Die gestiegenen Erlöse konnten die Anleger nicht besänftigen.

Die Aktien des Biotech-Unternehmens Biogen sackten als einer der schwächsten Nasdaq-Titel um 3,3 Prozent ab. Papiere des Pharmakonzerns Teva verloren 2,2 Prozent. Demokratische Politiker im US-Repräsentantenhaus nehmen die Preise für Multiple Sklerose-Medikamente unter die Lupe. Im Rahmen dieser Untersuchung seien verschiedene Pharmaunternehmen um eine Stellungnahme gebeten worden, darunter auch Biogen und Teva.

Die Titel von Macy’s verbilligten sich um 2,6 Prozent und fielen zeitweise auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2010. Die mit dem stark wachsenden Online-Handel kämpfende Warenhauskette hatte erst vor wenigen Tagen mit einem enttäuschenden Ausblick heftige Kursverluste im Sektor ausgelöst.

Dagegen startete der chinesische Onlinehändler Alibaba mit einem Umsatz- und Gewinnsprung in das neue Geschäftsjahr und übertraf die Analystenerwartungen. Die Aktien stiegen im frühen Handel auf ein Rekordhoch von 168,00 Dollar und endeten 2,8 Prozent höher bei 163,92 Dollar.

Der Euro blieb auch im US-Handel moderat unter Druck und notierte zuletzt bei 1,1721 US-Dollar. In Europas Frühhandel war er noch zeitweise bis auf 1,1790 Dollar gestiegen. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen kletterten um 11/32 Punkte auf 100 19/32 Punkte nach oben. Sie rentierten mit 2,18 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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